LA MATANZA CANIBAL DE LOS GARRULOS LISERGICOS
Zum ersten Mal wurde ich auf diesen Film aufmerksam durch eine kleine Erwähnung in den TCM Chronicles vom Moviestar Verlag. Als Fan von Amateurfilmen suchte ich nach ihm und fand ihn schließlich sogar in einer kleinen skurrilen Videothek in Köln, die sich auf ausländische Filme in Originalfassung spezialisiert hat. Es gibt ihn auch bislang nur als spanisches Tape. Die beiden Regisseure waren nach diesem Film übrigens nie mehr in irgendeiner Form tätig.
Es handelt sich, wie zu erahnen, um eine Hommage an Hoopers TCM. Ein paar Jugendliche fahren abends durch die spanische Pampa, bekommen die Reifen zerstochen und geraten an eine Familie von Hinterwäldlern, die zuerst sehr gastfreundlich erscheinen, aber sich bald als geisteskranke Kannibalen zu erkennen geben.
Leider spreche ich kein Spanisch, so dass ich über die Dialoge kaum etwas berichten kann. Universell verständlich sind aber die harten Splatterszenen und krassen Einfälle, die mit sehr viel krankem Humor gewürzt sind. Da bekommt z.B. ein frisch geborener Säugling den Schädel aufgebohrt und das Gehirn durch einen Strohhalm rausgesaugt. Außerdem wird ein Mädchen zu deftiger Heavy Metal Musik mehrere Minuten lang durch den Wald gejagt. Und die Heldin wird mit Nägeln durch die Hände an einen Stuhl befestigt und muss sich die kranken Spielereien der Sippe gefallen lassen. Die geringe Kulisse (der Film spielt zu drei Vierteln nur in der Behausung der Irren) verrät zwar überdeutlich, wie wenig Geld zur Verfügung stand, doch die FX und Masken sind verblüffend gut und das gesamte Team vor und hinter der Kamera macht vieles durch seine Energie und dem Spaß an der Sache wieder wett. Nur einen Leatherface-Verschnitt mit Menschenhautmaske sucht man vergeblich, aber ansonsten ist dieser nette kleine Beinahe-Fanfilm für jeden Anhänger von TCM und ähnlichen Backwoods-Terrorfilmen mal einen Blick wert. Hätte ich nur die Gespräche verstehen können, würde ich dem Film vielleicht noch einen Punkt mehr geben. Immerhin braucht er sich vor deutschen Produktionen, die ungefähr zur gleichen Zeit entstanden (1993), nicht zu verstecken.
6 von 10.