Guard Post ist der zweite Film des koreanischen Regisseurs, in dem es um einen Horrorfilm im Militärbereich geht.
War R-Point noch eine Aussage zur Beteiligung Südkoreas am Vietnamkrieg, so ist Guard Post eine Aussage zum in Korea noch herrschenden Kalten Krieg mehr als nur zuzuschreiben.
Immer wieder, mal subtil, mal weniger subtil, wird auf diese Thematik eingegangen, sowie die Paranoia vor dem gemeinen Kommunisten geschürt, fast schon good old Fifties in Hollywood-like.
Aber hier geschieht dann plötzlich etwas völlig anderes:
Zum einen bedient sich Guard Post des Klassikers Das Ding aus einer anderen Welt (mehr die Kurt Russel als die 50's Version) und dann noch des Südkorea-Klassikers JSA, nur um letztendlich einen eigenständigen Suspense-Horror-Thriller guter alter Schule abzuliefern.
Rückblenden, falsche Fährten, Erzählungen, die sich als Lügen entpuppen, fatalistische Entscheidungen und ein Finale (sogar zweimal), das ein bißchen an Tarantino-Manuskripte erinnern, zeugen von einem wirklich vorhandenen talent seitens des Regisseurs.
Vor allem dass er sich nicht dem aktuellen Trend des Asia-Horrors unterwirft sondern stringent seine Geschichten erzählt , sowohl in R-Point als auch hier, zeigen, dass er sowohl eine Geschichte und eine Meinung hat, die er nicht hinter dem Berg halten muß, und auch dass er weiß, was er will.
Letzteres wird vor allem dadurch bestätigt, da er anscheinend mit einem Mini-Budget auskommen mußte, da dem Projekt die finazielle Zugkraft seitens der Produktion nicht zugetraut wurde.
Erstens sieht man das dem Film glücklicherweise nicht an und zweitens war er wohl auch so erfolgreich, dass er zumindest bis nach Deutschland kam.
Kein Überflieger aber ein wirklich guter solider Thriller mit einigen Horror-Elementen, der ganz deutlich zeigt, dass Südkorea sich anscheinend endlich wieder gefangen hat und zumindest wieder im oberen Durchschnitt angesiedelte Filme drehen kann, hoffentlich ist die Durststrecke tatsächlich dauerhaft vorüber.
7 Punkte