Als ein Außenposten innerhalb der entmilitarisierten Zone zwischen Nord-und Südkorea nicht mehr auf Funksprüche reagiert, macht sich eine Einheit unter der Leitung von Sergeant Mayor Noh zu einer Erkundungsmission auf. Dort angekommen erwartet sie das Grauen. Alle Mitglieder der Streitkräfte wurden brutal ermordet. Noh wird angewiesen, innerhalb dieser einen Nacht das Massaker aufzuklären, bevor die Tat an die Öffentlichkeit gelangt. Als man mit Lieutnant Yoo unerwartet einen weiteren Überlebenden findet, hofft man, die Geschehnisse aufklären zu können. Doch seine Aussagen bedeuten für die Männer nur eines. Auch sie befinden sich in akuter Lebensgefahr. Und selbst ihre Waffen können dem mörderischen Aggressor kaum gefährlich werden.
Bei asiatischen Horrorfilmen denkt man wohl fast automatisch an Werke wie "Ring" oder "Ju-On", da man in den letzten Jahren mit Geisterfilmen aus Fernost schon fast überschwemmt wurde. Doch "The Guard Post" von Regisseur Kong Su-chang bildet da eine wirklich sehr angenehme Ausnahme. Hier geht es einmal nicht um irgendwelche Geisterkinder, die unter den Betten hervorkriechen, oder aus dem Fernseher steigen, hier wird einem klaustrophobischer Horror der harten Art präsentiert.
Geschickt wird die sehr gut in Szene gesetzte Story Stück für Stück vorangetrieben, wobei nie zuviel verraten wird und der Betrachter durch geschickt eingesetzte Rückblenden und falsch gelegte Fährten in die Irre geleitet wird. So hält sich der straff gezogene Spannungsbogen konstant hoch und sorgt dafür, das man zu keiner Zeit das Interesse am Geschehen verliert. Dazu trägt auch die ausgezeichnete Grundstimmung des Films bei, die von Anfang an sehr bedrohlich und düster ist und sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr verdichtet. Man spürt richtiggehend die Angst, die bei sämtlichen Beteiligten um sich greift und sehr realistisch und ausdrucksstark dargeboten wird.
Die Ähnlichkeiten zu John Carpenters "Das Ding aus einer anderen Welt" sind hier unübersehbar, nur das hier als Location ein Militärbunker und keine Kontrollstation in der Arktis vorhanden ist. Und gerade die dunklen und langen Gänge in diesem Bunker sorgen dafür, das diesem Werk ein klaustrophobischer Touch anhängt, der phasenweise ein stark beklemmendes Gefühl in einem auslöst. Hinzu kommt auch, das es draussen in Strömen regnet, was noch zusätzlich auf das Gemüt schlägt.
Im darstellerischen Bereich wird hier meiner Meinung nach sehr gute und überzeugende Kost serviert und auch die Dialoge können sich sehen lassen. Es gibt keinerlei überflüssig in die Länge gezogene Dialog-Passagen, bei denen man das Gefühl bekommt, das sie lediglich dazu dienen, um die Story unnötig zu dehnen. Das Wesentliche wird auf den Punkt gebracht, vieles wird hinterfragt, doch die Antworten, die alles erklären, bekommt man erst zum Ende serviert. Und genau das ist es, was "The Post Guard" so auszeichnet, das er bis zur letzten Sekunde faszinierend und absolut spannend ist und beste Unterhaltung bietet.
Die vorhandenen Splatter/Gore Szenen sind nicht im Übermaß vorhanden, was einen weiteren Pluspunkt darstellt. Dafür sind die Effekte manchmal recht derbe und strahlen extreme Härte aus. Insgesamt gesehen kann man feststellen, das man hier ein wirklich mehr als gelungenes und teilweise sogar innovatives Gesamtpaket serviert bekommt, das sich kein genre-Fan entgehen lassen sollte.
8/10