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THE CHASER ist sehr gut funktionierendes, sauspannendes Kino mit einem columboartigen Aufbau und einem nur noch als nihilistisch zu bezeichnenden Ende. Nichtsdestotrotz gibt's auch einige richtig geile Lacher in der Mitte, der Dusseligkeit der Seouler Beamten wegen, da vergißt man fast - zum Glück? - was für eine Art Film man gerade schaut. Wenn dann das Ende im finalen Versagen wirklich aller Beamten gipfelt, möchte man am liebsten selbst den Hammer in die Hand nehmen und den Meißel in die andere. Selten fühlte man sich als Zuschauer so dermaßen hilflos, so dermaßen wütend. Bei THE CHASER paßt absolut alles zusammen und selbst die "Laberpassagen" sind nur ganz knapp und dann auch noch spannend und bringen den Film voran. Ganz, ganz toll! Aber was ist die Grundaussage des Films? Die zu lauen koreanischen Gesetze, die einem Täter nach Geständnis! nicht länger als 12 Stunden festhalten können, ohne Beweise? Oder die ineffiziente Arbeit der dortigen Behörden? Ich bin mir sicher, Regisseur Na Hong-jin sieht das - zumindest ein Stück weit - ähnlich und zeigt das bitter in seinem Werk auf. THE CHASER ist koreanisches Kino par exellence, nicht mehr und nicht weniger. Ich freue mich, nach langer Zeit wieder so etwas schreiben zu können.
9/10

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