Im Jahr 1978 ermordet das psychisch instabile Kind Mary Hatchet ihre Eltern und wird daraufhin in eine Psychiatrie eingewiesen. Im geschlechtsreifen Alter wird sie von einem Nachtwächter missbraucht und dabei geschwängert - doch Mary bringt eine Totgeburt zur Welt. Daraufhin läuft Mary Amok, bis sie schließlich von der Polizei getötet wird.
Dieser Tag wird alljährlich als Feiertag der Jugendlichen zelebriert, der mittlerweile sein 20. Jubiläum feiert. Doch genau in jener Nacht macht ein irrer Killer Jagd auf die Jugendlichen. Ist es ein Nachahmer oder etwa doch Mary´s Geist, der aus dem Grab empor gestiegen ist?
"Blood Night" beginnt mit richtig schönem Oldschool-Charme. Die Jahre von der jungen Mary bis zur toten Mary werden im Zeitraffer erzählt und verschlingen insgesamt 15 Minuten, bis die Vorspanntitel über den Bildschirm flackern. Bis dahin kann man nicht meckern: Die Geschichte wird locker flockig runtergenudelt, geizt nicht mit brutalen Slasher-Szenen und weist eine sehr dichte Atmosphäre auf. Obwohl hier Scheren und Äxte diverse Köpfe oder Körperteile aufschlitzen und spalten, dürfte die Vergewaltigung in der Nervenheilanstalt der Höhepunkt der grafischen Widerlichkeiten darstellen. Das einzige Manko sind die viel zu schnell geschnittenen Szenen, wenn es blutig wird.
Doch was nach den Credits kommt, kann man nur als absolutes Desaster bezeichnen. Natürlich lernen wir erstmal ausgiebig die Teen-Gruppe kennen, die später für die menschliche Gulaschsuppe herhalten muss. Es gibt nur leider keinen einzigen Charakter, der auch nur im Ansatz als sympathischer Held heraussticht, da alle gleich blöd gezeichnet sind. Man kann sich auf eine halbe Stunde hirntote Dialoge freuen, die sich nur auf Saufen und Poppen beschränken. Ansich wäre das nicht schlimm, aber die Dialoge sind wirklich grottenschlecht und alles andere als lustig. Der einzige Darsteller, der etwas Charakterzeichnung abbekommt ist der ältere, schräge Friedhofswärter Gus (Bill Moseley), der aber leider nicht zur jungen Gruppe gehört und daher wenig Screentime bekommt. Somit schlägt man sich mit den nervtötenden Teens und pupsigen Dialogen bis zum Finale rum (Das Massaker geschieht alles in dieser einen "Blutnacht"), bei dem zwar endlich das Morden los geht, aber viel zu kurz ausfällt.
Zudem ist es ärgerlich, dass man wirklich sämtliche Logik zur Seite schieben muss, um den Quatsch überhaupt ertragen zu können. Nicht nur, dass einem die Teenies komplett schnuppe sind, was mit ihnen passiert - sie stellen sich auch noch ihren Dialogen entsprechend in Gefahrensituationen verdammt dämlich an. Nach der Auflösung, wer der Mörder ist (auf den ich und wahrscheinlich auch sehr viele andere getippt haben), steht beispielsweise dieser Killer mit einer Axt im Flur. Locker zehn Leute erstarren vor Angst und fliehen lieber, als sich evtl. mal zur Wehr zu stellen und dem Killer die Fresse polieren. Solchen Fluchtsituationen komplett ohne Gegenwehr kann ich überhaupt nicht ab. Regisseur Sabatella hätte sich da vielleicht mal bei "House of Wax" oder dem B-Film "Devon´s Ghost" (bei dem die Opfer sich sogar mit Kampfsport wehren) eine Scheibe abschneiden können. So plätschern die Albernheiten und Splattereinlagen (die auch im besagten Finale schnell geschnitten sind und somit etwas an Härte einbüßen) vor sich hin, bis sich der Film mit dem Schlusstwist den entgültigen Kopfschuss setzt.
Unter´m Strich bleibt ein Slasher, den die Welt nicht braucht. Der Goregehalt ist zwar relativ hoch und handgemacht, aber außer einen starken Anfang hat "Blood Night" nichts zu bieten.
3/10