Der Slasherfilm lebt nach wie vor, allen voran im Low Budget - Bereich und hat einige neue Epigonen wie Victor Crowley oder Chromeskull dazu bekommen. Was den meisten der modernen Vertreter im Gegensatz zu den Klassikern oder soliden Machwerken des Subgenres aus den 70ern und 80ern fehlt, ist allerdings der Charme und Flair. Einige leben nur von ihren meist blutigen Kills ("LTR 1 und insbesondere 2) oder gehen stark in die Richtung Funsplatterslasher mit verdammt hohen Unterhaltungspotenzial ("Hatchet 1 + 2").
"Blood Night" von Frank Sabatello aus dem Jahre 2009, kann man irgendwo dazwischen ansiedeln, wobei der Film vor allem in der Mitte fast schon als postpubertäre Bad Taste - Teen, ähm Twen - Comedy durchgeht, mit seinen Titten, Pimmel und Anal - Witzen, die hier unverblümt auf den geneigten Zuschauer niederprasseln und man sich immer wieder am Kopf kratzt, bei dem was man sieht und hört und immer wieder nen fettes Schmunzeln auf den Lippen, wenn man denn auf solchen Humor unterhalb der Gürtellinie steht. Die Akteure machen dabei einen recht soliden Job und keine der Figuren wirkt unsympathisch, allerdings sind die meisten einem eher wurscht, da sie nur dafür dienen, den ein oder anderen teils graphisch Old School mäßigen Splattereffekt zurechtfertigen, die dann auch ziemlich blutig daherkommen. Danielle Harris spielt locker die anderen Darsteller an die Wand, als gestandene Genreaktrice ebenso Bill Moseley der hier in einer größeren Nebenrolle den sympathischen Friedhofswächter gibt und allen voran diese beiden Namen halten auch bei der Stange. Die Auflösung der Geschehnisse rund um die blutige Mary, bekommt man gekonnt und leicht wendungsreich aufgetischt, während der Rest Inhaltlich typisch Durchschnittskost ist, allerdings von den Kamerafahrten, Schnitten und diversen Spielereien mit Bildverfremdungen (auch als Entschärfung für den ein oder anderen Effekt bzw. eine Sexszene) auf ein hochwertiges Niveau gehoben wird und Sabatello in der Einführungssequenz Mary als schaurige, aber geplagte Akteurin auftreten läßt, die sich dann auch ein bissl vom typischen Killereinerlei im Genre abhebt. Dafür ist der Ton allerdings an einigen Stellen zu dumpf abgemischt wurden, allen voran bei einer kurzen Schießerei. "Blood Night" zelebriert stellenweise die alten Slasher oder versucht zumindest diese zu Zitieren und entwürft interessante Szenen, trotz eines recht geschwätzigen Mittelteils, die stark in die Ecke einer schlechten, aber auch wunderbar niveaulosen Klamotte mit nackter Haut abdriftet, um in einigen atmosphärischen Szenen sowie Kills die Sau rauszulassen und das ist schon mal ordentlich, um gekonnt zu Unterhalten.
Fazit: Frank Sabatello liefert solide Slasherkost mit einem Hauch
an Bad Taste - Humor und einige herben Gewaltspitzen ab
und bietet für einen modernen, refenziellen Slasher viel
kurzweilige Unterhaltung ohne großartige Längen ab.
7,5 von 10 Spitzhacken