Dagon (2001)

Zwei Börsenmakler und ihre Frauen stranden mit ihrer Jacht vor der spanischen Küste, als ein plötzliches Unwetter aufkommt. Nur drei von ihnen gelangen an Land, um dort festzustellen, dass das kleine Fischerdorf von seltsam finsteren Gestalten bewohnt ist. Bald schon sind alle getrennt voneinander unterwegs und bemerken die bizarren Mutationen an den Einheimischen. Muten die Schwimmhäute zwischen den Fingern nur gruselig an, so wird ihnen bald klar, dass sie keine gern gesehenen Gäste sind und sich eine Verschwörung der Anhänger des "esoterischen Orden von Dagon" zusammenbraut. Stuart Gordon, der für seine blutigen Komödien wie "Re-Animator" bekannt ist, verwirklichte sich einen langjährigen Traum mit der Verfilmung dieses düsteren Horrorschockers nach H.P. Lovecraft. Er konnte erstaunlicherweise in seiner neuen Wahlheimat hiesige bekannte Schauspieler wie die toughe Macarena Gomez oder den herrlich kauzigen Francisco Rabal verpflichten. Die Story ist im weiteren Verlauf sehr stimmig, die ständige Flucht vor der unberechenbaren Übermacht der Kultanhänger versetzt die Darsteller zu Recht und gekonnt in Panik. Da das ganze in einem stets kühlen, regnerischen Ambiente spielt, ist der nachhaltige Eindruck der Atmosphäre blaugrau gepaart mit dreckigem Braun, gut gemacht. Die SFX bedürfen auch einer Erwähnung, denn ist dieser phantastische Film über die Hälfte mit eher zurückhaltenden, tollen realistischen Masken und anderen Effekten versehen, wird es im letzten Drittel haarig in zweierlei Hinsicht: Erstens werden vor und im Showdown drei überraschend heftige Goreeinlagen gezeigt, genannt sei hier nur das Gesichtshäuten eines lebenden Mannes. Zum anderen sind die Fischtransformationen ab einem bestimmten Stadium zwar durchschnittlich, aber d.h. zu gummiartig künstlich, um die Anmutung des Filmes nicht zu stören. Das Ende ist genauso unerwartet wie heftig.

Fazit: Zwar wieder keine wirkliche Lovecraftverfilmung, aber ein sehenswerter Horrorthriller, der phantastisch im eigentlichen Sinne ist. 7/10 Punkten