Review

Produzent Jerry Bruckheimer ist ein Mann, der bei seinen Filmen seit Top Gun über Pearl Harbor bis zu Black Hawk Down immer gerne vom amerikanischen Militär mit Ausrüstung usw. unterstützt wurde, weil die Militärs bei ihm nicht befürchten mußten, daß seine Filme allzu kritisch werden. Im Gegenteil: Wer Pearl Harbor gesehen hat, weiß, was ein wirklich pathetischer Film ist. Black Hawk Down ist ein ganz anderes Kaliber.

Der Film handelt von einer wahren Begebenheit im Bürgerkrieg von Somalia im Jahr 1993. Eine Eliteeinheit der US-Armee seilt sich in Mogadishu von einem Black Hawk-Hubschrauber ab und soll zwei Warlords beseitigen. Die Aktion geht schief, denn die US-Armee hatte nicht mit dem erbitterten Widerstand der bewaffneten Bevölkerung gerechnet. Die Somalis schießen den Hubschrauber ab und plötzlich müssen sich die Soldaten ihren Weg aus der Stadt herauskämpfen. Sie sind topmodern bewaffnet, sehen sich aber einer wahren Übermacht von Gegnern gegenüber.

Die Kampfszenen in diesem Film sind absolut hervorragend. Fast 1 1/2 Stunden lang gibt es fast keine Sekunde, in der kein Schuß zu hören ist. Die ständige Gefahr, in der sich die Amerikaner befinden, wirkt sehr beklemmend und glaubwürdig. Die hervorragende Kameraführung, Farbgebung und Filmmusik machen die Szenerie noch unheimlicher. Alles wirkt sehr realistisch und mit dem Hintergedanken, daß alles tatsächlich so oder so ähnlich passiert ist, kann man sich zumindest im Ansatz vorstellen, was für eine Hölle diese Situation für die Soldaten und die Bevölkerung gewesen sein muß.

Es wird teilweise kritisiert, daß der Film die US-Soldaten als die besseren Menschen darstelle und es die für einen amerikanischen Kriegsfilm so typische Rollenverteilung zwischen Gut und Böse gebe. Gerade diesen Eindruck hatte ich nicht, obwohl der Film von Bruckheimer ist. Die Somalis sind einfach als Menschen dagestellt, die ihre Stadt gegen die fremden Invasoren verteidigen, nicht mehr. Jeglicher Patriotismus fehlt, Kritik am Vorgehen der Amerikaner darf man allerdings auch nicht erwarten.

Die Leistungen der Schauspieler sind in Ordnung, in der Kampfmontur sind sie aber auch so sehr verpackt, daß man große Gefühlsregungen in der Mimik nicht erwarten kann. Das hat den positiven Nebeneffekt, daß Nervensäge Josh Hartnett nicht weiter negativ auffällt.

Details
Ähnliche Filme