"Goshushô-sama Ninomiya-kun" ist eine recht simpel gestrickte Love-Comedy nach Vorlage einer recht erfolgreichen Light-Novel Reihe.
Das größte Problem der Serie ist dabei sicherlich das die gesamte Story eigentlich ein einziges großes Klischee ist. Ich glaube dessen war man sich aber auch durchaus bewusst, so dass man nicht nur gar keine Zeit dafür verschwendet irgendeine sinnvolle Erklärung für Sukkubus-Kräfte und Supersoldaten abzuliefern, sondern sogar hin und wieder selbstironisch darauf verweist das eigentlich alles ziemlicher Quatsch ist. Bestes Beispiel dafür ist die kurze Szene nach dem großen Finale mit der Schwester im Riesenrad.
So macht man also stattdessen das Beste aus dem was man hat und versucht sich bei möglichst vielen potentiellen Zuschauergruppen anzubiedern.
Für die Mädchen gibt's den ganzen Sukkubus-Plot, der macht das alle Jungs auf einen fliegen, während man selbst aber natürlich nur schüchtern und süß nach der einen wahren Liebe sucht. Für die Jungs gibt's derweil den eigentlich ziemlich merkmallosen 0815-Dude, der aber in Wirklichkeit ein super starker Kämpfer ist, treuherzig, ein Frauenschwarm und unfreiwillig Genießer jeder Menge weiblicher Zuwendung die mit ordentlich Ecchi präsentiert werden. Zudem hat man ganz Harem-like natürlich gleich mehrere Partnerinnen zur Auswahl.
So durchschaubar das Konzept, so mittelmäßig auch die Umsetzung.
Am besten geraten sind noch die einzelnen Charaktere, die zum Teil recht sympathisch geworden sind und leider nicht mehr als diese arg vorhersehbare Geschichte spendiert bekommen haben. Im Grunde ist schon von der ersten oder spätestens zweiten Folge an klar wie die Story wohl ausgehen wird. Das große Geheimnis darum wie die drei Hauptfiguren in ihrer Kindheit miteinander verbunden waren ist auch keine wirkliche Überraschung, seine Enthüllung wird aber zumindest recht gut über den Verlauf der Serie verteilt.
Am enttäuschendsten war für mich aber dann das große Finale, das erst ganz dramatisch auf eine große und schmerzhafte Entscheidung unseres Helden zusteuert, um dann in letzter Sekunde doch die Notbremse zu ziehen und alles mit einer furchtbar dämlichen "wird doch alles gut"-Super-Happy-End Wendung aufzulösen. Ach wie langweilig.
Nimmt jetzt noch die etwas seltsamen Charadesigns dazu, die vor allem durch ihre, für meinen Geschmack, oft etwas seltsamen Gesichtsform (besonders von der Seite) auffallen, dann gibt es eigentlich keinen wirklichen Grund mehr der dafür spricht diese Serie unbedingt sehen zu müssen.
Ja, zugegebener Maßen hat sie auch ihre lustigen und gelungenen Momente, meist regiert aber eher etwas Langweile.
Beinharte Love-Comedy Fans haben aber vielleicht trotzdem ihren Spaß damit.