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Der Ex-Südstaatenoffizier Colonel Blake reitet mit seiner Bande von fünf Halbpsychopathen in Sachen Raub und Mord durch die Lande. Ganz besonders hat er seine Fühler nach einer Kiste mit Südstaatengeld ausgestreckt, die mal wieder irgendwo verbuddelt ist.
Da taucht denn auch bald der unvermeidliche geheimnisvolle Fremde auf, der vorgibt den Lageplan des Schatzes zu kennen und mit den Banditen gemeinsame Sache zu machen, aber in Wirklichkeit natürlich nur seine eigenen Ziele verfolgt.
Die Story ist dermaßen ausgelutscht, das es schon Meisterleistungen von Regie und Darstellern verlangt hätte, um daraus noch einen guten Western zu zimmern.
So ein Meister ist Enzo G. Castellari sicher nicht, und er hat im Italowestern gewiss bessere Arbeiten abgeliefert. Und auch seine beiden Hauptdarsteller Edd Byrnes und Guy Madison sind nur zwei routinierte US-Stars der B-Kategorie.
Dennoch vermag der Film zumindest kurzweilige Unterhaltung zu bieten. Das Tempo ist hoch. Wenn gerade nicht die Schusswaffen sprechen, fliegen die Fäuste und eine Unmenge von Leichen pflastern, im wahrsten Sinne des Wortes, die Wege der Protagonisten.
Dazu hatte Drehbuchautor Tito Carpi den nicht unwitzigen Einfall, die 5 Schergen des Colonel Blake mit speziellen Schurkenattributen auszustatten. Da gibt es den mexikanischen Schlagetot, die hinterhältige Rothaut, den Meister der Peitsche, den schiesswütigen Redneck und den Kerl, der die Gegner im Nahkampf mit seinen Sporen aufschlitzt.
Der unfreiwillige Humor hält sich auch in Grenzen und richtig nervig ist eigentlich nur Colonel Blakes französischer Butler.
Also, wer ehe schon mehr als 100 Western gesehen hat, kann diesen getrost auch noch anschauen, ohne dabei Schaden zu nehmen.
Ein Gedicht ist übrigens die Filmmusik von Francesco De Masi, sowohl als Instrumental-, als auch als Vokalversion. Sie gehört auf jeden Fall unter die Top 20 der Italo-Western-Soundtracks.

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