Review

Ein Supermarkt kurz vor Geschäftsschluss. Im Laden sind nur noch wenige Angestellte, eine Handvoll Kunden und der Geschäftsführer. Plötzlich: „Peng Peng“ – ein Überfall!
Oder doch nicht!? Nachdem die bewaffneten Eindringlinge nämlich das Geschäft verrammelt und die Geiseln gefesselt und in den Lagerraum geführt haben, dann aber keine Forderungen an die Polizei stellen oder sich über die Kasse hermachen, sondern die Gefangenen der Reihe nach einer Leibesvisitation und seltsamen Tests unterziehen und ihnen schließlich den kleinen Finger abschneiden, dämmert es den Betroffenen langsam, dass sie es hier nicht mit ordinären Schnapsladenräubern zu tun haben. Merkwürdig auch das Tuscheln der Geiselnehmer, in welchem sich immer wieder gefragt wird, wer von ihren Gefangenen wohl nun „infiziert“ ist…

Tja, sind nämlich gar keine Gauner, sind „Alien Raiders“, und das ist hier so etwas wie eine selbst erkorene Spezialeinheit, ein Rudel von Wissenschaftlern und Forschern, auf der Suche nach bösen außerirdischen Eindringlingen eingenistet in menschlichen Leibern. Also so was wie Mulder und Scully mit mehr Courage und Einsatzfreude und Handfeuerwaffen.
Von der Thematik her erinnert der Streifen ein wenig an Carpenters „Das Ding aus einer anderen Welt“, zumal die Aliens, sobald entlarvt, auch aufs Übelste mutieren. Kombiniert wird dies mit einem kammerspielhaften „Kaufhaus bei Nacht“-Szenario, wie wir es z.B. aus dem Kult-Slasher „Bloodnight“ aka. „Night of the Intruder“ kennen.
Bis hierher also wirklich gut. Die Story, die Idee – ich würde fast so weit gehen und sie originell nennen.
Aber diese Umsetzung – Grundgütiger! Ja, was soll man denn mit so einem Mist anfangen!? Die Schauspieler – naja, Dramaturgie – vergiss es, und FX – mäßig bis nicht vorhanden. Mensch Junge, in so einem Film muss der Schlabber spritzen! Da muss es glibbern! Da darf einem Kerl, wenn das Alien in ihm erwacht, nicht nur so ein bisschen der Hals anschwellen!
Schon klar, es handelt sich hierbei ja, wie bei allen Filmen, die „Raw Feed“ so ausspuckt, um ein mit relativ bescheidenen Mitteln runter gekurbeltes Schätzchen, aber… naja, ihr wisst schon, wenn’s um Sci-Fi und böse Aliens geht, dann will man als Zuschauer doch in Gottes Namen auch ein paar geile Exemplare zu Gesicht bekommen und will, dass diese ein wenig alien-mäßig abgehen, oder etwa nicht!?


„Also gut, bis Charlotte hier auftaucht, machen wir den Schnippel-Test!“


Fazit:
Tolle Grundidee schlecht umgesetzt. Dann doch lieber „Evil Aliens“ oder „Das Ding“.

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