Mein Gott, was haben wir auf diesen Film gewartet anno 1998, den ersten Akte-X-Kinofilm, der endlich alle Fragen
beantworten sollte, die während der ersten fünf Staffeln der Fernsehserie bis dato angefallen waren. Und als er dann endlich da war, da zeigten sich die meisten enttäuscht. Mulder und Scully hatten sich wieder nur beinahe geküßt und Scully hatte im entscheidenden Augenblick, als das Raumschiff am Ende startet, mal wieder das Gesicht im Schnee. Größere Logiklöcher sorgten zwischendurch für Häme (wie Mulder in 24 Stunden aus den Staaten bis nahe dem Nordpol kommen kann) und eigentlich blieb doch am Ende alles offen.
Das wäre ja auch noch schöner gewesen.
Denn was die meisten Nörgler nicht bemerkt haben, ist die Tatsache, daß hier wirklich einige Fäden verknüpft werden, über die man in der Serie fünf Staffeln lang ständig rätseln mußte. Überdies ist es unterm Strich ein sehr unterhaltsamer Film, der viele Möglichkeiten für die Serie offen ließ.
Die wahre Enttäuschung liegt jedoch in der Tatsache, daß sich die Fernsehserie seit diesem Film (weitere zwei Staffeln, eine dritte wird in den USA ausgestrahlt) kontinuierlich auf dem Weg in den Keller befindet. Der Story-Arc um die Verschwörung hat sich mehr oder minder aufgelöst, die Folgen sind immer schwächer geschrieben, immer mehr störende religiöse Aspekte machen die Handlung zäh und Duchovny würgt sich sichtbar durch die Episoden.
Da lobe ich mir den ordentlichen Kinofilm und wünsche mir, man hätte an dessen Ende ordentlich angeknüpft.
Fazit: 7,5/10 und nur ansehen, wenn man auch die Serie verfolgt hat. Ansonsten macht das alles wenig Sinn.