1934: In einer stürmischen Gewitternacht treffen mehrere Personen in dem abgelegenen Landsitz Glencliff Manor ein, wo zwanzig Jahre nach dem Tod von Cyrus West wie von diesem verfügt nun endich dessen Testament verlesen werden soll. Per vorbereiteter Film-Aufnahme meldet sich der Verstorbene während des gemeinsamen Abendessens aus dem Jenseits und gibt bekannt, dass sein Besitz und sein beträchtliches Vermögen der jungen Annabelle zufallen sollen... und dass es noch einen zweiten Film gibt, in dem ein nachfolgender Erbe benannt ist, falls diese die Nacht in dem Haus nicht überleben oder wahnsinnig werden sollte. Kurz darauf taucht überraschend der Psychologe Hendricks auf, der gerade in der Gegend die Runde macht und die Anwesenden darüber in Kenntnis setzt, dass ein gemeingefährlicher Geisteskranker, der sich für eine Katze hält und seine Opfer mit bloßen Händen zerfetzt, aus einem nahegelegenen Sanatorium ausgebrochen ist. Als die Notarin Crosby plötzlich verschwindet und kurz darauf als Leiche wieder auftaucht, scheint es so, dass der besagte Irre bereits in Glencliff Manor sein Unwesen treibt... Bei "Die Katze und der Kanarienvogel" handelt es sich zweifellos um den Versuch von Ferkelfilmer Radley Metzger, nach einigen mehr oder weniger erinnerungswürdigen Sex- und Porno-Streifen im Mainstream-Bereich Fuß zu fassen... ein Vorhaben, das trotz der prominenten Besetzung mit Bond-Girl Honor Blackman, Edward Fox und Olivia Hussey aber gänzlich gescheitert ist, denn im Anschluss kam da ja nicht mehr wirklich was von Belang. Basierend auf einem Broadway-Stück, das damals schon über 50 Jahre auf dem Buckel hatte, ist aus der vorliegenden Adaption leider nur ein altbackenes Gruselfilmchen geworden, an dem - sowohl was den Inhalt als auch die Inszenierung anbelangt - ganz schön der Zahn der Zeit genagt hat. Die fast schon betuliche und aktionsarme Geschichte wird da von endlosen Dialog-Passagen bestimmt, welche die Theater-Herkunft der Chose recht offensichtlich erscheinen lassen, während echte Spannung da weder im Stil guter, alter Agatha Christie-Whodunit?-Krimis noch der Body-Count-Manier der gerade im Aufkeimen befindlichen Slasher-Movies intoniert wird. Wenig Blut und Gewalt, dafür viel 'Twas-a-dark-and-stormy-night-Atmo... so lautet hier die Devise. Obwohl nicht gänzlich ohne Reiz ist Metzgers Streifen demnach alles in allem also leider doch recht langweilig geworden, zumal ein paar Handlungs-mäßige Überraschungen, die das Publikum in den 1920ern noch so richtig geschockt haben mögen, ein halbes Jahrhundert nicht wirklich unbeschadet überstanden haben und einen nun auch nicht mehr unbedingt aus den Socken hauen. Heutzutage kann man das Ganze mit viel gutem Willen dann auch bestenfalls nur noch als "antiquiert" bezeichnen, da helfen dann auch ein paar Anflüge augenzwinkernden Humors an der Grenze zur Parodie nicht wirklich weiter. Kurzum, es gibt wirklich bessere britische Thriller und Horror-Streifen aus dieser Sparte als dieses mittelmäßige Exemplar...
5/10