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Vorerst war Wesley Snipes nicht dazu zu bewegen, ein weiteres Mal in die Rolle des Agenten Neil Shaw zu schlüpfen. Als "Art of War" unter der Regie von Christian Duguay im Jahre 2000 in die Kinos kam, war die Welt für Snipes noch in Ordnung. Seine Karriere versaute er sich selbst, als er sich beim Dreh von "Blade: Trinity" wie ein Holzklotz benahm. Keiner wollte mehr mit ihm drehen, so bleib sein Name eine gute Vermarktungsmöglichkeit für diverse DTV-Produktionen, die sich meist sehen lassen konnten. Leider hatte der Gute bald einen Prozess wegen Steuerhinterziehung am Hals, so nahm er doch die Hauptrolle in "The Art of War 2 - Der Verrat" an. Mit Josef Rusnak (The 13th Floor, Contractor) konnte man sich einen professionellen Regisseur angeln, der es hier jedoch mit den Stilmitteln übertreibt. Warum muss man gerade die spektakulären Fights verhunzen, in dem man zum Beispiel den Zeitraffer oder Fast Motion benutzt. Doch ansonsten hat Rusnak eine weisse Weste und holt das Maximum aus diesem B-Actioner heraus. Gedreht wurde erfreulicherweise in Kanada, so kann man mit der Kulisse fast an das Original anknüpfen.
Neil Shaw (Wesley Snipes) hat seinen gefährlichen Job an den Nagel gehängt. Im Moment arbeitet er als Bodyguard und Berater für den Actionstar Garret (Lochlyn Munro). Doch durch den Tod seines alten Kampfsportlehrers, wird er wieder in ein Komplott der Regierung gezogen. Denn ein Waffenhändler und der korrupte FBI-Agent Becker (Eric Brecker) wollen die Senatorin Carlson (Rachel Hayward) stürzen. Ausserdem muss Neil noch die Tochter (Athena Karkanis) seines getöteten Freundes beschützen und gerät somit zwischen alle Fronten.

Auch wenn die beiden Drehbuchautoren Jason Bourque (Shadow Company, Dark Storm) und Keith Shaw (Maximum Surge) noch nicht viel vorzuweisen haben, so gelang es ihnen eine grundsolide Story auf die Beine zu stellen. Zwar stehen die Gegner schnell fest, doch im Finale wartet noch eine böse Überraschung, auf Shaw sowie den Zuschauer. Was die Charaktere betrifft, hält man sich auch nicht an das übliche Schema. Denn auch sympatische Charaktere leben hier ab und das nicht wenige. Leider mangelt es der ersten Halbzeit an Tempo. Nach den ersten zwanzig Minuten darf Shaw endlich mal sein Können demonstrieren und sich einen kurzen Fight mit einem Attentäter liefern. Mittig nimmt "The Art of War 2" dann deutlich Fahrt auf und die Actionszenen können sich sehen lassen. Da folgt ein recht langer Nahkampf in der Turnhalle, kleinere Shootouts, nur einen Kampf hat Rusnak mit seinen Stilmitteln verhunzt. Als Shaw in das Haus von Senator Phillips einbricht, liefert er sich dort einen längeren Kampf mit einem Bewacher. Da erkennt man kaum etwas, erstens weil zu dunkel und zweitens wegen der Stilmittel. Doch der Rest geht in Ordnung und es ist wirklich schön zu sehen, dass Snipes wieder mal zulangen darf.
Wie im Original muss er sich auch hier verkleiden, um zu seinen Feinden vorzudringen. Das Finale findet auf einem Schiffswrack statt, der Endkampf könnte ruhig ein wenig ausufernder sein. Aber soviel wie hier, hat Snipes in seinen letzten B-Produktionen nich zusammen gekämpft. Fällt nur noch diese Superwaffe negativ auf, denn hier kommt CGI zum Einsatz. Sieht leider nicht besonders aus, vor allem wenn die Balken auf den Waffenhändler stürzen, sieht das sehr schlampig aus.
Doch wir haben hier einen Wesley Snipes, der mal wieder richtig motiviert war. Mit seiner Performance knüpft er an seine damaligen Leistungen an. Der restliche Cast macht seine Sache auch gut, für richtige Prominenz hat die Kohle jedoch nicht gereicht.

Storytechnisch okay und ausser ein paar deplatzierten Stilmitteln, kann man auch der Regie keine Vorwürfe machen. Die erste Halbzeit könnte temporeicher gestaltet sein, aber endlich kommen wir wieder in den Genuss einiger Martial Arts Einlagen von Wesley Snipes. Action könnte ein wenig mehr vorhanden sein, doch insgesamt reicht es locker für den überdurchschnittlichen Bereich. Für eine B-Fortsetzung von einem A-Film gar nicht mal übel.

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