Saw V: David Hackl
Der Film startet, ich sehe einen Mann der festgekettet ist und um sein Leben fleht. Ich starrte völlig entsetzt auf die Leinwand und dachte mir nur. "Juhu, die gleiche Eröffnungssequenz wie immer". Das Folterballet ist zurück und Saw geht in die fünfte und hoffentlich Vorletzte Runde. Ich habe schlimmes erwartet als ich die Eröffnungssequenz sah, ich war ehrlich genervt weil ich vermutet habe das es nun den ganzen Film wieder so geht. Ich sollte Unrecht haben, Saw V hält sich sehr zurück was Folter und Qual angeht. Der Film ist nicht ohne, setzt aber hier ausnahmsweise mal auf (eine banale) Geschichte. So ist Saw V eine kleine nostalgische Rundreise durch die bereits vergangenen Teile. Vieles wird aufgeklärt, versucht wird zu retten was bereits verloren schien, Saw nochmal ernst zu nehmen nach mehr oder weniger lächerlichen Fortsetzungen.
Saw V ist also Kandidat bei The Swan. Zuerst braucht man für eine Erneuerung mal einen neuen Regisseur. Mit David Hackl, der schon lange zum Saw Team gehört hat man hier vielleicht eine ganz gute Wahl als Nummer 3 getroffen. Also Darren Lynn Bousman ist weg, was muss noch für eine Runderneuerung verändert werden? Genau, Minutenlange Folterszenen und sie lieber sparsamer und reduzierter einzusetzen. Nachdem man das gröbste behoben hat, kann man Saw V als wirklich unterhaltsam bezeichnen. Zumindest nur wenn man die Filme wirklich seit Teil 1 an verfolgt.
Vielleicht für manche zu viel des guten, finde ich die Rückblicke und die Reises des Special Agents Strahm an die vielen verschiedenen Tatorte aus vergangenen Filmen. Völlig daneben die Side Story mit lächerlichen Charakteren die einfach die Dummheit Eimerweise geschluckt haben. Wenigstens gibt es dafür ein paar nett anzusehene Kills, und ehrlich gesagt, wer so dämlich ist hat es nicht anders verdient. Diese Sidestory um die Fünf Opfer ist keinstenfalls unwichtig, wurde nur so mäßig umgesetzt (man legte wohl das ganze Augenmerk auf die Rückblenden und den weiteren Hintermann von Jigsaw) das sie meistens sogar lächerlich rüberkommt.
Man geht in Saw V sehr gut auf Hoffman ein der in dem Vergangenen Teil eher blas rüberkam. Das Wasser reichen kann er Jigsaw aber in keinster Weise. Auch win Wiedersehen mit Jigsaw gibt es, der zwar schon seit Teil 3 nicht mehr unter den Lebenden weilt, aber immer wieder gut für einen Auftritt ist. Und ein Maskottchen kann man ja sowieso nicht einfach aus dem Drehbuch streichen.
Der Soundtrack kommt diesesmal aber dafür blas. Kein Titelsong, und stehts eintönige Hintergrundmusik.
Insgesamt sollte man aber bis auf diese Mängel den Film dann doch nicht zu Hart in die Mangel nehmen. Immerhin versucht man viel wieder gut zu machen was Darren Lynn Bousman so ruiniert hat. Der Mann grenzte leicht an Größenwahn und bewies spätestens ab Teil 3, wo man ihm viel Freiraum gelassen hat das er bis auf Kranke Ideen absolut nichts drauf hat.
Fazit:
Für mich ist Saw V bei dieser für mich bereits verloren geglaubten Serie der interessanteste Seit Teil 2. Sollte Teil 6 wirklich der letzte sein dann dürfte der Fünfte Teil einen sehr guten Grundstein für das Finale gelegt haben. Auch dann wäre ich sehr gewollt Nummer 5 nochmal einen Punkt besser zu bewerten. So bleibt im Schnitt ein für Fans ganz ordentlicher, so wie interessanter Horror Thriller dem man endlich mal wieder, zumindest etwas ernster nehmen kann als seine letzten zwei Vorgänger. Von Brilliant wage ich hier erst gar nicht zu sprechen, aber durchaus für anschaubar. Ich habe übrigens bereits die Unrated Fassung gesichtet, und schwanke stark zwischen 6 und 7 Punkten, und entscheide mich für ganz knappe 7 von 10 Punkte.