Review

Der Cast liest sich ja sensationell: Ed Harris (The Rock, History of Violence), Viggo Mortensen (Der Herr der Ringe, Altariste), Jeremy Irons (Die Hard: With a Vengeance, Dead Ringers) und Lance Henriksen (Aliens, Terminator). Das war auch der Grund, warum ich als jemand, der dem Genre Western nicht gänzlich abgeneigt ist, einen Blindkauf wagte. Dennoch bin ich nach Sichtung etwas enttäuscht.

Die recht solide Story, über zwei Outlaws die im kleinen Städtchen "Appaloosa" für Recht und Ordnung sorgen, nach dem der Schurke Bragg (Irons) den alten Sheriff mitsamt seiner Deputys ins Jenseits befördert hat. Halt guter alter Western-Standart. Doch anstatt sich an diesen einfachen, aber stimmigen Grundtenor zu halten, hat man eine extrem nervige Beziehungsgeschichte eingebaut. Keine geringere als die in meinen Augen extrem ätzende Renée Zellweger verdreht den Männern hier den Kopf. Erst darf der gute Virgil (Harris) mal an der Blondine schrauben, dann versucht sie Hitch (Mortensen) zu verführen (ohne Erfolg) um sich dann durch die halbe Gangster-Scharr zu vögeln. Einfach ne unglaublich bescheuerte Idee so etwas in einen Western einzubauen. Zumal die Zellweger so unsympathisch wie eh und jeh agiert und ich mir vorstellen kann, das sie ebenso im echten Leben ist. Durch diese Storyrichtung gerät der Grundplot enorm in den Hintergrund. Überaus schade! Hier wäre vorallem durch den starken Cast viel viel mehr drin gewesen.

Die wenigen Shootouts sind relativ unspektakulär, aber nett choreographiert. Dennoch kommt keiner der guten Darsteller richtig aus sich heraus. Ed Harris (ebenso Regisseur des Films) hat schon weitaus bessere Leistungen abgeliefert. Der sonst so charismatische Jeremy Irons wirkt nich so böse, wie er eigentlich sein kann. Viggo Mortensen ist da der einzige, der sympathisch und authentisch rüberkommt.

Die Dialogregie scheint auch nicht den besten Tag gehabt zu haben. Ich kann mir kaum vorstellen, das im Jahre 1882 solche Worte für den menschlichen Geschlechtsakt gebraucht wurden wie sie Virgil hier im Film ausspricht.

Das Ende ist ebenso unbefriedigend.

FAZIT:

"Appaloosa" muss sich leider ganz hinten in der Hierachie der Neuzeit-Western einreihen. "3:10 to Yuma" liegt da in meiner Gunst noch ganz weit vorne, bei den 2000er Western.

5/10

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