Maria ist nachts mit ihrem Auzo unterwegs. Auf einer abgelegenen, einsamen Straße platzen ihr zwei Reifen. Kurz darauf sieht sie einen verlassenen Schulbus am Wegesrand stehen, an einem der Fenster prangern groß die Worte "Help Me". Als Maria im Bus nachschauen will, was hier passiert ist, findet sie blutüberströmte Sitze vor. Hier muss ein grausames Verbrechen passiert sein. Bevor Maria wieder einen klaren Gedanken fassen kann, packt sie jemand. Ist es der Killer, der sie verschleppt? Und was hat er vor? Ist er tatsächlich ihr Feind oder ist es jemand ganz anderes?Oder Etwas ganz anderes?
Dieser Film ist ein gutes Beispiel dafür, wie man sich doch manchmal ganz unbewust von Äusserlichkeiten beeinflussen lässt, denn wenn man sich das durchaus gute Cover der DVD anschaut und dann noch die sehr interessante Inhaltsangabe liest, kann es durchaus vorkommen, das die eigenen Erwartungen an den Film etwas in die Höhe gehen. Doch leider stellt man dann nach Sichtung von "Alive or Dead" fest, das die Erwartungen doch nicht erfüllt wurden.
Dabei ist der Beginn des Films doch ziemlich vielversprechend, auch wenn die nächtliche Fahrt durch den stattfindenden Telefonsex schon etwas skurril wirkt. Jedoch herrscht zu Beginn des Films eine herrlich düstere und uneilvolle Grundstimmung, die auch sofort auf den Zuschauer überspringt und ihn in Beschlag nimmt. Doch leider kann sich diese Stimmung nicht konstant halten, es gibt immer wieder Einbrüche zu verzeichnen, so das zu keiner Zeit eine gleichbleibend gute Atmosphäre vorhanden ist. Ebenso verhält es sich auch mit dem Spannungsbogen, immer wieder gibt es vielversprechende Ansätze, die auch mit bedrohlicher Musik gut untermalt sind. Doch es entwickelt sich kein konstanter Spannungsbogen, der sich durch den gesamten Film zieht, was eigentlich schade ist, denn Potential wäre hier meiner Meinung nach durchaus vorhanden gewesen.
Doch das größte Problem ist hier die Geschichte an sich, die doch teilweise ziemlich ideenlos wirkt und größtenteils auch sehr willkürlich zusammengeschustert wirkt. Und auch, wenn einem zum Ende hin einige Zusammenhänge präsentiert werden, die das Geschehen logisch erklären sollen, so wirken diese doch eher an den Haaren herbeigezogen, da man einfach eine Erklärung liefern musste. Auch darstellerisch bekommt man nicht gerade die hohe Schule geboten, denn die Darsteller überzeugen hauptsächlich durch eine eher unlogische und klischeebehaftete Verhaltensweise, die teilweise nur schwer nachzuvollziehen ist.
Der Härtegrad des Films bewegt sich in einem überschaubaren Rahmen, es gibt einige ganz nette Passagen zu sehen, die aber keineswegs im Überfluss vorhanden sind. Allerdings muss ich dazu sagen, das mir die geschnittene Kauf-Version vorlag. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, das "Alive or Dead" in der ungeschnittenen Version extrem aufgewertet wird.
Insgesamt gesehen kann man das Fazit ziehen, das dieser Film definitiv nicht zu den Meilensteinen des Genres zu zählen ist, doch trotz seiner ganzen Mankos ist er auch nicht gänzlich uninteressant, da er teilweise doch recht nett zu unterhalten weiss. Man sollte nur von Beginn an wissen, das man die eigenen Erwartungen etwas zurückstellen sollte, denn dann kann man trotz allem ein recht kurzweiliges Filmchen sehen, das allerdings keinen großen Anspruch beinhaltet und eher im unteren Mittelmaß des Genres angesiedelt ist.
4,5/10