Review

Tochter untersucht das Verschwinden ihres Vaters und kommt dabei einem Mord in ihrem Heimatdorf auf die Spur.

Story:
Lisa (Regina Lund) kehrt aus London in ihre schwedische Heimat zurück. Vor einem Jahr verschwand dort ihr Vater spurlos im Wald. Inzwischen wurde er für tot erklärt. Nun will sie die Hütte ihres Vaters verkaufen. Auf Fragen nach ihrem Vater reagieren die Bewohner verschlossen, denn sie mochten ihn nicht sonderlich. Haben die Einwohner etwas zu verbergen? Ihr Vater war nicht sehr beliebt und betrog oder klaute wo und wie er konnte. Nachdem Lisa sich ein wenig umgesehen hat, deuten Spuren auf einen Mord hin...
Geschickter Krimi mit Gruseltouch. Nach Lisa Heimkehr verstrickt der Film sich in der schwedischen Idylle ohne die Hauptfigur Lisa aus den Augen zu lassen. Nachdem Lisa aber ein paar Ungereimtheiten entdeckt, wandelt sich der Film in einen Gruselthriller erster Güte. Mit Spannung wird die Auflösung erwartet, bei der es dann positiverweise kein übersinnliches oder mysteriöses Ende gibt.

Musik:
Zu einem großen Teil gibt es ruhige harmonische Klänge, die gut zum natürlichen schwedischen Ambiente des Films passen. Hört sich fast wie Entspannungsmusik an. Wenn es die Situation erfordert gibt es vereinzelt auch mal mystische Klänge um das Gruselfeeling im Wald oder am See zu unterstützen. Nur die Musik in der Bar nervt ein wenig. Kaum zu glauben, dass Erwachsene sich bei so einer Art Musik abends entspannen können ;-)

Atmosphäre:
Atmosphäre macht diesen Film aus. Die düsteren Wälder, die Hütte am See, oder einfach die Kleinstadt strahlen ein exotisches Feeling aus. Vor allem die Szenen am See mit der leise unterschwelligen, bedrohlichen Musik sind extrem gut in Szene gesetzt. Da möchte man da doch direkt mal Urlaub machen ;-) Dazu gibt es noch eine hübsche blonde Schauspielerin, sowie mehrere Dorfbewohner, bei denen man nicht weiß was sie verbergen. Ein wenig Horror/Grusel darf dabei natürlich auch nicht fehlen, den hat man aber wohldosiert und nicht übertrieben. Sonst wäre der Film auch zu einem x-beliebigen Mysterykrimi verkommen. Bei einem Hollywoodfilmchen hätten am Ende zumindest noch ein paar Bläschen aus dem Wasser aufsteigen müssen, wenn nicht sogar eine Hand. Mit Rückblicken wird dem Zuschauer erklärt, was für ein Schwein Linas Vater war. So ziemlich jede Figur im Film hat am Ende ein wenig Dreck am stecken. Spannend und intelligent ist der Film von Anfang bis Ende, der Zuschauer wird quasi zum Mitdenken animiert und kommt voll und ganz auf seine Kosten.

Schauspieler:
Regina Lund liefert mit Lisa eine recht gute Figur ab und zeigt mehr als so manche gutaussehenden Möchtegernschauspielerin in Hollywood. Sehr ambitioniert spielt sie die dickköpfige Tochter, die allem auf den Grund geht. Die Leistung macht Lust auf mehr. Besonders ihre besoffene Darstellung fand ich sehr realistisch .-) Mal schauen, ob sie noch mal in so einem Thriller zu sehen sein wird.

Fazit:
Spannender Gruselthriller aus Schweden der ohne viel Blut auskommt, dafür aber mit Atmosphäre und einem Schuss Exotik aufwarten kann. Die Story wird spannend erzählt. Unbedingt mal ansehen, so gute Filme bekommt man in dieser unheimlichen Umgebung selten geboten. Mit einem geringem Budget wurde hier ein kleines Meisterwerk gezaubert.

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