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Dieser frühe 80er Jahre Monsterhorror stellt das Regiedebüt von William Malone (Creature, Haunted Hill) da. Zuletzt fiel er durch den miesen "Feardotcom" negativ auf. Bei "Scared to Death" war er nicht nur Drehbuchautor, sondern auch ausführender Produzent. Zusammen mit Robert Short (Beetle Juice, Herby Fully Loaded) ist ihm aber nicht viel eingefallen, nur dass ein Experiment mal wieder schief ging und somit ein Monster, hier Syngenor genannt, entstand. Dieses macht nun Los Angeles unsicher, tötet einige Menschen bestialisch und saugt ihnen das Rückenmark aus. Klingt nach Trash pur und das ist es eigentlich auch. Nie bekommt man das Monster ganz zu sehen, meist nur Teile, der restliche Körper wird im Dunkeln gehalten. Doch das was man sieht, ist eindeutig aus Gummi. Es hat weiss leuchtende Augen, gibt seltsame Stöhngeräusche von sich und hat einen Rüssel im Maul, der ein wenig an "Alien erinnert. Kurz gesagt das Vieh ist nicht sonderlich unheimlich, aber man merkt doch von Anfang, dass sich Malone in diesem Genre heimisch fühlt. Er schafft es durchaus einige atmosphärische Szenen aus dem klischeeträchtigen Szenario herauszuholen, ganz besonders die Parkhausszene und das Finale in der Kanalisation sind wirklich gelungen. Hier wird sogar dem Fan und Kenner noch das Fürchten gelehrt.

Doch vorher nervt uns Malone mit einer ausgelatschten Lovestory. Der ehemalige Privatdetektiv Ted Lonergan (John Stinson) fährt nämlich der hübschen Jennifer (Diana Davidson) in ihren heissgeliebten Jaguar. Daraus entsteht nach massig unnötigen Dialogen eine Romanze. Erst scheucht man sich durch das Bett, bevor sich der Film wieder dem Monster widmet. Wäre da noch der Polizist Lou Capell (Jonathan David Moses). Lou versucht Ted zur Mitarbeit zu überreden, was auch noch mal ettliche Minuten in Anspruch nimmt. Kurz gesagt, Malone versucht durch die Geschätzigkeit des Drehbuches auf eine annehmbare Länge zu kommen. Dass diese nervigen Mitbringsel den Erzählfluss erheblich ausbremsen, scheint ihm wohl egal. Damit man nicht wegknackt, darf das Monster ein wenig in Los Angeles wüten. Dabei frisst es besonders gerne Kanalarbeiter oder hübsche Teen- Girls. Doch die Opfer sind größtenteils selbst schuld. Obwohl ein Mörder in der Stadt täglich Leute schlachtet, läuft man alleine durch die Dunkelheit und trennt sich immer von den Anderen. Die Morde selbst mögen für das Entstehungsalter blutig gewesen sein, doch sie haben ihren Reiz ein wenig verloren.

Meist hört man nur Gekreische, der Mord selbst findet im Off statt, schließlich darf ein wenig Blut fließen oder spritzen. Richtige Goreeffekte sind hier Mangelware, doch in den frühen 80er Jahren war das Publikum auch noch nicht so verroht wie heute. Es ist ausreichend, was Malone an Gewalt zeigt, auch positiv zu vermerken sei, dass alle Morde sehr spannend in Szene gesetzt wurden. Mit dem Score wird sehr sparsam umgegangen, doch die Sounds sorgen manchmal für eine Gänsehaut. Einziger Nachteil, das seltene Tape scheint ein wenig zu stark abgedunkelt, nicht in jeder Szene ist alles zu erkennen.
Hauptdarsteller John Stinson ist als erfolgloser Krimiautor Ted Lonergan recht sympatisch, er wurde auch drei jahre später von Malone für "Creature" verpflichtet. Diane Davidson ergatterte in ihrer Filmkarriere meist nur Nebenrollen, zum Beispiel in "Dirty Harry". Der Großteil der Darsteller ist mir unbekannt, doch es gibt Niemanden der negativ auffällt.

Monsterhorror vom Fließband den man nicht gesehen haben muss. Ein paar Sequenzen sind wirklich unheimlich, seine Darsteller hat Malone auch im Griff, doch die Story strotzt vor Klischees und ist zudem viel zu dialoglastig umgesetzt. Dieses Genre wurde in den 80er Jahren zu sehr augereizt, da ist es kein Wunder, dass dieses durchschnittliche Filmchen in der Versenkung verschwand.

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