Ich möchte mich nicht lange mit den Reviews zu einigen Dragonball Z Filmen aufhalten, irgendwie peinlich ist einem das beschreiben solcher Schinken schließlich doch. Nach meiner bündigen Meinung zum spannenden (*gähn*) Movie "Angriff der Cyborgs" hab ich mir mal aus Spaß noch einen dieser Filme angeschaut und dachte eigentlich, dass man die Liste der benutzten Klischees, der stereotypen Charaktere und nicht zuletzt der unwürdigen Handlung nicht noch überbieten kann, doch "Rache für Freezer" hat mir das Gegenteil bewiesen.
Zunächst mal sei erklärt, wer dieser Freezer ist. Nein, es handelt sich nicht um einen Kühlschrank, sondern um Son-Gokus (der Typ mit den komischen Haaren) ärgsten Feind im ersten Drittel der Dragonball Z Saga. Den hat er eines Tages (nach gefühlten vierzig Episoden und rund einer Million Kampfszenen) besiegt, kehrt auf die Erde zurück und alles ist gut. In einem selten bescheuerten Anfang wird einem diese Ruhe-vor-dem-Sturm-Stimmung geradezu dick unter die Nase gerieben, in dem man zeigt, wie die Mannschaft rund um Son Goku im Wald campen geht, mitsamt dem Schwein Oolung (was hat der eigentlich in den ganzen Dragonball-Filmen verloren).
Was ist denn nun eines der übelsten Filmklischees? Richtig, ein Charakter kriegt mal so eben ein neues Familienmitglied angekoppelt, in diesem Fall handelt es sich um Freezers nie erwähnten, aber gar schrööcklichen Bruder Cooler (der Name ist goldwert), welcher mal eben mit seiner Besatzung - drei Hampelmänner (!!) - auf der Erde landet und nach dem Teufelskerl fahndet, der seinen Bruder getötet hat. Gesagt, getan. Er findet Son-Goku mitsamt Freundeskreis, Goku wird lebensbedrohlich verletzt und braucht eine magische Bohne (die lustigen Nahrungsmittel, die in Dragonball noch zehn Tage satt machten, in Dragonball Z dagegen sofortige Heilung versprachen...), Son-Gohan besorgt ein paar Bohnen, Goku wird wieder allmächtig, besiegt Cooler in einem (zugegeben) ungewohnt kurzen Finale und alles scheint mal wieder gut zu sein.
Was mir bei den Filmen rund um Dragonball immer sauer aufstößt ist die Tatsache, dass sie in keinen zeitlichen Rahmen passen. Da ich Dragonball Z mal ziemlich, ziemlich toll fand (und dementsprechend noch einiges davon in der Birne habe), weiß ich noch, dass Son-Goku erst ein Jahr nach seinem Kampf gegen Freezer von einem fernen Planeten auf die Erde wiederkam, und er da schon wenig später auf seinen nächsten Gegner (Cell) traf. Im heutigen Film sieht es nun so aus, als ob Son-Goku sofort nach dem Kampf gegen Freezer auf die Erde zurückkam. Mensch Leute, warum müsst ihr das denn alles so über tausend Ecken verzwickt darstellen? Haltet euch doch mal an die Zeitlinie! Bei den anderen "DBZ Movies" ist das meistens leider auch der Fall gewesen...
Wie dem auch sei, auch dramaturgisch stimmt hier nichts. Die drei starken Kumpanen von Cooler werden der Reihe nach getötet, bis Cooler selbst in Erscheinung tritt und für Son-Goku mal wieder (achtung Zitat) "Unglaublich stark, stärker als ich" ist. Das sagt der blonde Knabe aber auch zu jedem Gegner. Lustig hierbei ist aber, dass Cooler Goku kichernd sagt, dass er drei Verwandlungsstufen hätte, im Film verwandelt er sich nur einmal, bis Goku ihn im wahrsten Sinne des Wortes röstet. Aha? Wo bleibt denn da der Witz?
Und wie schon gesagt, die Rahmenhandlung ist mal wieder furchtbar. Immerzu versucht man hier Slapstick reinzustecken, heute mal wieder mit dem mir mittlerweile verhassten Charakter des Schweins Oolung. Das einzig witizige an dem Streifen ist Kuririn, wie er "Du blöde Sau!" schreit und auf seinen Gegner los geht. Aber ansonsten... naja. Viel zu lange Kämpfe, immer die selben Taktiken, Leute, die - wenn es ganz eng wird - plötzlich aus dem Nichts kommen und helfen. Generell ist der Film wegen seiner Vorhersehbarkeit ungeheuer langweilig, da hat man mehr von, wenn man einmal mit dem Schrubber durchs Bad fegt.
Fazit
Die Dragonball-Manier will zu keinem Zeitpunkt aufkeimen, dazu sind Handlung, Charaktere und Dialoge viel zu schablonenhaft. Ein weiterer unsinniger Ableger der Franchise.
4/10