Bei kaum einem Film ist es derart schwer zu beurteilen, ob er nun super oder schlecht ist. Denn bei Matrix ist Top-Action mit einer dazu nicht gerade passenden überkomplizierten Story vermischt.
Die Handlung dreht sich um den Hacker Neo, der eines Tages feststellen muss, dass er, genau wie alle anderen Menschen, in einer computergenerierten, virtuellen Welt lebt. Denn die Maschinen haben die Menschen versklavt und missbrauchen sie als Energiequelle. Um den Energieverlust bei der Lebenserhaltung zu minimieren, wurde diese künstliche Welt geschaffen, die ein Abbild unserer heutigen Welt ist. Der geheimnisvolle Morpheus holt ihn aus dieser Welt heraus und zeigt ihm, wie es wirklich um die Menschen bestellt ist. Er sagt ihm auch, dass Neo ein Auserwählter sei, der die Macht besäße, die Menschen aus der Matrix (so heisst die VR im Film) zu befreien.
Das hört sich nach Comic an, ist es zum Teil auch. Wie aber bereits gesagt, ist die Handlung sehr kompliziert und stellenweise schwer zu verstehen. Besonders die Funktionsweise der Matrix bleibt vollkommen unklar. Die ganze Zeit fragt man sich, warum diese Agenten, die so etwas wie Anti-Viren Programme in Menschengestalt sind (und die Menschen, die gegen die Matrix kämpfen, sind die Viren), dauernd wissen, wo Neo sich wohl aufhält.
Im Gegenzug brillieren natürlich die Actionszenen. Eine packende Mischung aus Gunfights und Martial Arts, wobei bei den Kämpfen noch zu sagen ist, dass alle Kampftechniken von den Darstellern selbst ausgeführt wurden.
Dazu kommen noch die fantastischen Computereffekte. Besonders wenn solide Gegenstände plötzlich wie Wasser auf Berührungen und Beschädigung reagieren, kann man sich an der Perfektion digitaler Technik erfreuen. Natürlich kommen noch andere revolutionäre Techniken zum Einsatz, so das Bullet Time Verfahren, die es ermöglicht, die Kamera um einen vermeintlichen Freezeframe drehen zu lassen. Insgesamt ist der Film auf technischer Ebene perfekt.
Auch die Darsteller können überzeugen, allen voran natürlich Keanu Reeves.
Fazit: Visuell ein Meisterwerk, aber die unnötig schwere Handlung und die daraus resultierende enttäuschende letzte Szene verderben einen Teil des Spaß. Actionfans sollten ihn sich trotzdem einmal ansehen.
7/10