Review

Thomas A. Anderson (Keanu Reeves) ist tagsüber ein normaler Büroangestellter, doch in den Nächten ist er als Hacker "Neo" im Cyberspace unterwegs. Seit Jahren plagt ihn eine Ungewissheit, die er sich nicht erklären kann. Eines Tages kommt er über die mysteriöse Trinity (Carrie-Ann Moss) zu Morpheus (Laurence Fishburne), der ihm die Wahrheit offenbart: Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht. Alle Menschen sind nur Batterien in einer Scheinrealität, die für die Maschinen Arbeit leisten. Neo will mehr wissen und wird von Morpheus in die Geheimnisse der Matrix eingeweiht...

Meinungen gibt es zu "Matrix" wie Sand in der Sahara. Für die einen ist er die filmische Offenbarung schlechthin, für die anderen ein zusammengeklauter, überbewerteter Schmarren. Was aber niemand leugnen kann ist, dass dieser Science-Fiction-Thriller der Wachowski-Brüder bereits jetzt Filmgeschichte geschrieben hat und prägend für zahlreiche folgende Actionfilme gewesen ist und immer noch ist.

Die Story ist nicht unbedingt neu, wie das zunächst den Anschein hat, sondern bedient sich unzähliger Quellen, wie der Bibel oder einfach vielen anderen Filmen. Manche kritisieren "Matrix" dafür, aber wer nicht unbedingt mit der Lupe nach Abkupferungen sucht, dem wird das gar nicht auffallen. Dafür ist nämlich die Handlung selber viel zu interessant und bietet genug Diskussionsstoff, denn im Film sind auch philosophische Gedanken verarbeitet, die zum Nachdenken anregen, selbst wenn man "Matrix" öfter sieht. Das sollte sowieso jeder tun, denn bei Erstkonsum kann man unmöglich jedes Detail verstehen und hat vor allem zu Beginn Schwierigkeiten, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden.

Wenn die Handlung nicht bahnbrechend war, dann war es zumindest die Technik. Die Actionsequenzen hat man sich zwar munter aus diversen Hongkong-Streifen abgeschaut, dennoch sind die über jeden Zweifel erhaben. Einige Szenen sind bereits jetzt legendär, man denke nur an Neo, wie er den Kugeln ausweicht, den Kampf in der U-Bahn-Station oder die Stürmung des Gebäudes, in dem Morpheus gefangen ist. Das alles wurde perfekt inszeniert und ergibt zusammen mit der passenden Musikuntermalung ein verdammt gutes Unterhaltungserlebnis.

Passenderweise verhindert ein Farbfilter zu grelle Farben, die meisten Szenen sind grau in grau gehalten und vermitteln eine sehr düstere, trostlose Atmosphäre.

Somit vermischt "Matrix" sämtliche Stilmittel zu einem nahezu perfekten Ganzen. Wenn ich dem Film etwas ankreiden würde, dann wäre es die Tatsache, dass so viele Fragen aufgeworfen werden, auf die man kaum Antworten findet. Das zeigt aber auch, dass "Matrix" nicht nur hirnlose Hollywood-Unterhaltung darstellt, sondern den Zuschauer fordert. So soll es sein und selbst wenn sich mit dieser Sci-Fi-Action nicht jeder anfreunden kann, meiner Meinung nach ist das einer der besten Filme der letzten Jahre, bei dem so ziemlich alles passt. Muss man gesehen haben, oder um es mit den Worten von Morpheus zu begründen: "Man kann die Matrix nicht erklären, jeder muss sie selbst gesehen haben!"

Details
Ähnliche Filme