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Es darf wenig kosten, soll aber dennoch gruseln, Innovationen werden da mal schnell unter den Teppich gekehrt. Wir werden ja im Moment nur so mit B-Horrorfilmen überschüttet. Doch die große Masse passiert nicht mal den Durchschnitt. Zur Zeit von "Crack in the Floor" war "Scream" noch in aller Munde. Wes Craven belebte den Slasher im Jahre 1996 wieder. Auch Sean Stanek und Corbin Timbrook, beides Schauspieler, erfüllten sich ihrem Traum vom eigenen Film. Zusammen verfassten sie ein Screenplay, welches den Finger genau in die Klischeewunde drückt.
Der Anfang ist noch recht gelungen, man erfährt sofort wie Jeremiah (Roger Hewlett) zum Mörder wurde. Streng religiös erzogen lebte er mit seiner Mutter in einer einsamen Waldhütte. Doch zwei Betrunkene tauchen auf, vergewaltigen und töten Jeremiahs Mum. Er selbst wird verletzt und nistet sich im Keller der Hütte ein. Jeder Besucher wird ermordet.

Natürlich wollen mal wieder ein paar nervige Teens eine Bergwanderung machen. Hauptsächlich unterhält man sich über das Kiffen und andere pubertäre Dinge. Man lernt die Truppe kennen und schon bis zur Abfahrt dauert es ewig. Schließlich gurkt man noch ewig in der Gegend herum und schließlich hat Gary Busey seinen schrägen, aber nur drei minütigen Gastauftritt. Bald ist der Zuschauer vom Gesabbel der Gruppe genervt und man wartet förmlich, bis Jeremiah endlich mit dem Dezimieren beginnt. Doch erst verfranzt man sich, stapft durch den Wald und stößt durch Zufall auf die Hütte. Witz bei der Sache: Der Sheriff (Bo Hopkins) parkt nur ein paar Meter weit weg, muss aber nur drei Schritte zur Hütte laufen, während unsere Teens dazu Stunden brauchen. Man lässt sich in der Hütte nieder, labert wieder dummes Zeug und Überraschung, ein Mädchen ist schwanger. Als sich die Gruppe dann endlich trennt, ahnt der Kenner schon, dass nun Jeremiahs Stunde geschlagen hat. Man wirft einen Blick auf den Timecode des DVD Players und erschrickt förmlich, da der Film ja nur noch fünfzehn Minuten läuft.

Ungelogen, erst ganz am Schluss kommt Jeremiah aus seinem Kellerloch gekrochen und murkst die Truppe im Schnellverfahren ab. Ich hätte es Stanek und Timbrook wirklich nicht zugetraut, doch auf einmal wird "Crack in the Floor" gruselig und die Todesarten sind auch nicht ohne. Ein brutaler Genickbruch, nebst Attacken mit dem Messer oder der Spitzhacke sind an der Tagesordnung. Die Goreeffekte sind auf gutem Niveau und das Ende überrascht auf bösartige Weise.
Doch die nervigen Darsteller machen den restlichen Film kaputt. Nicht nur ihre Leistungen sind daran schuld, sondern auch die dümmlichen Dialoge, welche Stanek und Timbrook ihnen in die Münder legen. Da hilf neben Gary Busey auch kein Bo Hopkins mehr um das Niveau zu heben. Auch der schon erfahrene Mario Lopez geht einem auf den Sack, auch wenn er wie unser ehemaliger Torhüter heisst.

"Crack in the Floor" kommt erst in den letzten fünfzehn Minuten richtig in die Gänge. Vorher muss man mit dem schlaf kämpfen und massenhaft dämliches Gequatsche und schlechte Darstellerleistungen über sich ergehen lassen. Wirklich nur das Finale und vor allem der ruppige Ausgang, sind gelungen. Die Kulisse wird größtenteils verschwendet, während der Score ganz gut davon kommt.

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