Schade um die 8 €... Ehrlich. Allzuviel hatte ich von diesem Film sowieso nicht erwartet. Benno Führmann, war das nicht der Günni von "Und tschüss"??? Und Hilmi Sözer nicht der Mario von "Ballermann 6". Und Nina Hoss? Hmm, sagt mir vielleicht vom Hörensagen was. Aber muss an der Tatsache liegen, dass ich um deutsches Kinogut meistens einen weiten Bogen mache. Nachdem mich vorgestern schon die DVD von "Die Welle" (Wie kam man jugendliche Subkulturen nur so plakativ und simpel in einem Film verwursten?!?) in dieser Grundhaltung bestätigt hat, reist auch Jerichow da nich viel raus.
Doch erstmal zu den positiven Seiten des Films. Die Kameraarbeit und die Bilder des Kameramanns Hans Fromm fand ich persönlich sehr ansprechend. Die Einstellungen und Eindrücke von den Sets am Meer waren nett anzusehen und haben ein schönes Gegengewicht zu den eintönigen und verkorksten Existenzen der drei Protagonisten gesetzt.
Und Andre Hennicke als... ja, was denn? Unterweltgeldverleiher? fand ich auch gut. Den Psycho hat er ja schon in Antikörper ganz gut verkörpert. Keine Meisterleistung, aber jedenfalls hat er nicht so durch den Film hindurchgenervt, wie die drei Hauptdarsteller.
Vielleicht wären die mal besser bei ihren Assiprollfilmen und Serien geblieben.
Hilmi Sözer als Klischeetürke... Toll. sowas sieht man in jedem amerikanischen Schwachmaten Film, der sich mit der unterdrückten schwarzen Bevölkerung des Landes auseinandersetzt. Nicht falsch verstehen, da gibt es durchaus Probleme, die angesprochen werden sollten. Aber dann nicht immer so billigst nach dem ewig gleichen Schema aufbereitet.
Und Benno Führmann. Scheint ja jetzt im deutschen Kino Mode zu sein, einen auf Ami Einzelkämpfer mit tief im Inneren verborgenen Gefühlen zu machen. Reihe dich ein Benno, in die Linie von Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu.
Und Nina Hoss. Dazu kann ich nix sagen, unteres Schultheater Niveau vll.
Dementsprechend dümpelt die Handlung auch seicht durch den Film hindurch. Sympathien entwickelt man für keine der Personen, da alle irgendwie Dreck am Stecken haben. Muss ja für einen guten Film auch nicht sein, aber irgendwie stellt man als Zuschauer gar keine Beziehung zu den Protagonisten her. Alles bleibt uninteressant und langweilig.
Irgendwie weiss der Film durch seine Einfallslosigkeit einfach nicht zu begeistern.
Nachdem aus Deutschland keine Actionfilme kommen und auch die Filme mit Anspruch keine sichere Bank mehr zu sein scheinen, bleiben dann vielleicht noch die Komödien, aber da sehe ich auch nicht mehr soviel Hoffnung...
Mein Fazit zu diesem sich auf amerikanischem Billigfernsehfilmniveau bewegenden "Meisterwerk":
Nichts was man sich im Kino antun sollte. Auf DVD und im Fernsehen eigentlich auch nicht.