Review

Die B-Schmiede Nu Image (Danny Dimbort, Boaz Davidson, Trevor Short, Avi Lerner) liefert im Bereich Tierhorror weitaus miesere Streifen ab, während man im Bereich Action den Genrefan immer noch entzücken kann. "Direct Contact" ist in keinster Weise auf dem Niveau eines "The Mechanik" oder "Missionary Man" anzusiedeln, es ist plumpes Plattmachkino durchweg passabel in Szene gesetzt von Danny Lerner (Raging Sharks, Shark Zone - Tod aus der Tiefe). Les Weldons (The Order, Freefall - Spiel mit dem Feuer) Drehbücher suchten noch nie den Sinn hinter der Sache, sondern waren eher brachialer Art. Das Zielpublikum ist klar definiert, der Rest wird am kompromisslosen "Direct Contact" kaum seine Freude haben.

Wegen Waffenschmuggel sitzt der ehemalige Special Force Agent Mike Riggins (Dolph Lundgren) in einem unmenschlichen Knast im Balkan. Doch Clive Connelly (Michael Paré) heuert ihn an um Ana Gale (Gina May), die Tochter eines Ölmagnaten aus den Händen von Vlado Karadjov (Vladimir Vladimirov) zu befreien. Zu spät merkt Riggins, dass sein Auftraggeber mit dem brutalen General Drago (Bashar Rahal) kooperiert. Die Beiden versuchen Ana das Erbe ihres Vater streitig zu machen. So wechselt Mike die Seiten und versucht mit Ana zur US-Botschaft zu fliehen, doch Dragos Schergen scheinen überall zu sein.

Man sollte sich hier gar nicht eschofieren, denn die Story ist hart an der Grenze und von Anfang an leicht durchschaubar. Es dürfte jedem klar sein, dass Connelly mit Mike ein falsches Spiel treibt und irgendwie ergibt das Ganze kaum einen Sinn. Warum Mike für die Sache anheuern, wenn auch General Drago zu Vlados Basis Zutritt hat ? Auch der obligatorische Drahtzieher im Hintergrund ist schnell bekannt, der an Anas Erbe ran will. So sollte man sich ganz auf den 51 jährigen Schweden verlassen. Der ist nicht mal eine Minute im Bild und schon setzt es eine ordentliche Prügelei in der Gefängniskantine. Man kann "Direct Contact" wirklich viel vorwerfen, aber langweilig wird es nie. Auf Kosten der Story und der Charaktere feuert Lerner hier ein Nonstop Actionfeuerwerk ab, welches erfreulicherweise auf CGI verzichtet, jedoch nicht ganz auf Stock Footage. Einige Explosionen sprengten wohl wortwörtlich das knappe Budget, auch werden einige Einstellungen doppelt verwendet, nur aus einer anderen Kameraperspektive. Aber darüber sollte man wohlwollend hinwegsehen, Lerner hat das Maximum herausgekitzelt und inszeniert im old schooligen Stil. Somit sind die Actionszenen nicht mit irgendwelchen Stilmitteln verhunzt, Ross Clarkson (The Mechanik, The Shepherd) hält die Kamera stets ruhig. Auch wenn manche ihm hier mangelnde Kreativität vorwerfen, mir ist es so lieber.

Jedenfalls wird Dolph Lundgren hier richtig gefordert, nicht unbedingt als Schauspieler, aber körperlich. Und man darf zu Recht erstaunt sein, zu was der Hüne noch im Stande ist. Lerner versucht jedes Actionelement zu bedienen, so darf man sich auf Zerstörungsorgien, Shootouts, Zweikämpfe und Verfolgungsjagden freuen. Die haben es teilweise auch in sich, besonders was die Brutalität betrifft. Der extrem kompromisslose General Drago schreckt auch nicht davor zurück unschuldige Zivilisten hinzurichten, daneben gibt es ettliche blutige Einschüsse und der Bodycount ist wahrlich nicht niedrig. Aber Dolph hat auch einige Zweikämpfe zu bestehen, die jedoch länger sein dürften. Aber insgesamt gesehen darf man hier zufrieden sein, auch was die Menge angeht. Lerner gönnt dem Zuschauer hier kaum eine Verschnaufpause, den Klischees entsprechend verliebt sich Ana in ihren Retter. Dank des hohen Tempos vermag der extrem karge Ostblock gar nicht mehr so aufzufallen, die Darsteller bewegen sich auf durchschnittlichem Niveau. Dolph ist die Rolle des Einzelkämpfers bestens bekannt, mit seiner stets charismatischen Art vermag er auch jeden hier an die Wand zu spielen.

Das rundum Wohlfühlpaket für den Freund brutaler B-Action, auch wenn Lundgren schon bessere Leistungen gezeigt hat. Einer doofen Story und oberflächlichen Charakteren steht eine Nonstop Actionorgie gegenüber, die das Herz des Actionfans schneller schlagen lässt. "Direct Contact" ist brachial-brutale Unterhaltung, ziemlich old schoolig in Szene gesetzt. Kein großer Wurf, erinnert aber mit Wehmut an das Machokino der 80er Jahre.

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