Review


Inhalt:

China, Mitte des 17. Jahrhunderts christlicher Zeitrechnung, als die manchurische Qing-Dynastie an die Macht gelangte.
5 Männer, allen voran der tapfere Pu Mao (Hou Po-Wei) und der bucklige Lo Tu (Chang Yi-Kuai) sowie ihre 3 Mitstreiter (Chang Yi-Peng, Huang Kuo-Chu, Li Long-Yin) und eine Frau, die schöne KungFu-Fighterin Hsiao Ching (Hwa Ling), sie sind allesamt geistig und körperlich schwer behindert. Einer ist blind, einer hat nur einen Arm, und Hsiao Ching ist taubstumm.

Sie erhalten die Aufgabe, ein kaiserliches Dekret, eine behördliche bzw. richterlich verfügte Verordnung, General Li Chen Tung zu überbringen.
Eine äußerst gefahrvolle Mission, die durch feindliches Gebiet führt, in welchem der brutale WarLord To Lo (Han Ying-Chieh) herrscht, steht bevor.
Den Helden gelingt es, ihre Gegner in etliche Kämpfe zu verwickeln und an der Nase herum zu führen.

Doch ist offenbar einer von ihnen ein Verräter.
Nicht alle Kämpfer überleben, bereits stark dezimiert kommt es zum Show-Down, zum blutig-erbarmungslosen Endkampf auf Leben oder Tod.


Kritik:

Im Jahre 1980 drehten die Regisseure Lin Bing und Chin Chien diesen anfangs komödialen, dann eisenhart-blutigen KungFu-Actioner, einen reinen Unterhaltungsfilm mit Schwächen und aber auch Stärken.
Wie so oft, wenn man eine KungFu-Komödie aus dieser damaligen Zeit betrachtet: Man muss sich eingangs durch albern-dümmliche, überzogen-dämliche Comedy fast quälen, dann rockt ab der Mitte und vor allem zum Ende hin die KungFu-Action, werden die Fights immer erbitterter und härter.

So ist das auch hier. Und so kommen denn fast immer diese "6 von 10 Punkte(n)"-Bewertungen zustande, wenn die erste Hälfte vielleicht mal gerade 3 oder 4 Punkte erhält, die Zweite denn vielleicht 8 bis 9, und das ergibt dann im Schnitt eben diese 6 von 10 Zählern.
6 körper- oder geistig behinderte Kämpfer, darunter eine junge Dame, sind hier die (Anti-)Helden, das ist ein oft verwendetes Thema im Eastern-Genre. Die einarmigen oder gar blinden Kämpfer ala Wang Yu oder "Zatoichi" waren schon immer ein beliebtes Motiv im Eastern, und hier sind es gleich 6 an der Zahl.
Die agieren einzeln oder als Team in einer sehr einfachen, soweit sauber -sieht man von den albernen Mätzchen ab- abgehandelten Story (ein gefahrvoller Weg "von A nach B") voller Kämpfe, einer leichten Intrige, und schließlich mündet alles im Show-Down gegen den fast genre-üblich weißhaarigen Ober-Villain.

Die Comedy um die 6 zueinander findenden Helden, die kaum groß vorgestellt werden und ihr Background somit unbeleuchtet bleibt, dominiert denn leider die ersten Sequenzen, wie gehabt albern und überzogen, mit vielerlei nervigen Mätzchen und blödem Nonsens.
Es lässt sich einmal mehr schwer beschreiben: Das Ganze lebt denn tatsächlich von der Spannung, dass man es als geübter Eastern-Fan ahnt, ja bereits weiß, die Super-Action kommt noch, und die wird mal wieder alles aus dem Feuer reißen.
Komisch, ist aber so, würde man ala TV-Maus sagen. Man weiß, die KungFu-Action wird den Streifen noch aus allem Comedy-Desaster rausrocken.
Und da sie das auch tut, kann man als eingefleischter Eastern-Fan noch mit "Six Kung Fu Heroes" leben und sich passabel unterhalten lassen.

Zumal die Atmosphäre stimmt, es gibt gar ein paar starke Locations wie einen Tal-Kessel -offenbar der selbe wie in "Secret Rivals 2" ("Bruce Lee, wir rächen Dich", siehe mein Review auf dieser Website), Sumpf-See und Steppe, das Ganze ist gar nicht mal so schlecht fotographiert.
Das Tempo stimmt ebenfalls, und noch ziemlich solide baut sich eine Spannung auf. Als sich herauszukristallisieren scheint, dass die Helden einen Verräter in ihren Reihen haben, zieht der Spannungsbogen an, verlässt dieser KungFu-Film denn endgültig seine komödiale Ausrichtung, werden die Fights erbitterter und brutaler, dann rockt nur noch die Action.

Die Darsteller sind weitgehend ziemlich unbekannt, unter den Helden ragt keiner unbedingt so heraus.
Hwa Ling vielleicht doch, als einzige Frau, doch ist sie stumm. Dafür eine klasse Fighterin die super Skills drauf hat, und die KungFu-Action nicht unerheblich mit anhebt. Und sie ist bildschön, eine äußerst attraktive Actrice, kein Zweifel.

Bekanntestes Gesicht ist Han Ying-Chieh, der White-Hair-Villain mit diabolischer Ausstrahlung meistert er sein Rollenbild. Der "weißhaarige Villain" ist ebenfalls ein genre-typisches Merkmal, das die Eastern-Fans einmal mehr hier verzückt.

Das Beste ist natürlich die rasant-dynamische KungFu-Action, klassische Techniken, die Fights werden im Verlaufe des Streifens immer härter, erbitterter, brutaler, blutiger.
Die letzten 20 Minuten KungFu-Power-Action total, die Heldentruppe wird aufgerieben, und schließlich kommt es zum Duell auf Leben oder Tod.
Das entschädigt für manch Schwäche in der Story und der vor allem eher verunglückten Comedy. Und da der letzte Eindruck stets der Frischeste ist, überwiegt bei den eingefleischten Eastern-Fans das Gefühl, wieder solide-routiniert unterhalten worden zu sein.

Wie so oft, was die Bewertung solcher Filme betrifft: Auch "Six Kung Fu Heroes" kann sich am Ende noch passable 6 von 10 Punkte erfighten.

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