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Hauptdarsteller Shia LaBeouf (Transformers, Indy 4) und Regisseur D.J. Caruso (Taking Lives, The Salton Sea) arbeiteten ein Jahr zuvor schon in "Disturbia" zusammen. Weil es dort gut funktionierte, nahmen sich die Beiden dem Drehbuch von Dan McDermott (Angela´s Eyes), John Glenn (The Lazarus Project), Travis Wright und Hillary Seitz (Insomnia) an. Doch zuviele Köche verderben den Brei und im Grunde genommen braucht Jeder der "Wargames" oder "The Terminator" kennt, keine Überraschungen mehr zu erwarten. Bei einem solchen Auflauf von Drehbuchautoren (drei davon sind blutige Anfänger) hätte man ein wenig mehr erwarten dürfen. Immerhin stand Steven Spielberg mit offener Geldbörse dahinter, so rentiert sich "Eagle Eye" wegen einiger spektakulärer Actionszenen.

Gerade hat Jerry Shaw (Shia LaBeouf) seinen älteren Bruder verloren, da wartet die nächste Überrschung auf ihn. Er wird von einer Frau angerufen, die ihn als "aktiviert" bezeichnet. Auch gilt Jerry plötzlich als Terrorist und landet bei FBI-Agent Thomas Morgan (Billy Bob Thornton). Doch ihm wird zur Flucht verholfen, dabei lernt er die alleinerziehende Mutter Rachel Holloman (Michelle Monaghan) kennen. Auch sie muss der Stimme der unbekannten Frau folge leisten, da sonst ihr Sohn getötet wird. Bald haben Jerry und Rachel jede Behörde am Hals, zudem scheinen sie Teil eines Attentats auf den Präsidenten zu sein.

Die Story mag interessant klingen, hat auch kleinere Wendungen parat, jedoch wirkt das Ganze zu weit hergeholt. Da hätten wir Jerry, der in einem Kopierladen arbeitet, immer im Schatten seines älteren Bruders gestanden hat und oft nicht mal seine Miete zahlen kann. Ein auf Anhieb sympatischer Charakter und von Shia LaBeouf wirklich überzeugend verkörpert. Weiter geht es mit Rachel, alleinerziehende Mutter, die ihren Sohn gerade zum Bahnhof bringt. Der Sohnemann macht mit seiner Orchestergruppe eine Reise zum Präsidenten, um dort "Stars and Stripes" zu trällern. Schon jetzt dürfte es beim Zuschauer klingeln, um was es hier eigentlich geht. Schnell werden Jerry und Rachel aktiviert. Warum man Jerry jedoch die Bude mit Terroristen-Equipment vollknallt, bleibt fraglich, weil dadurch ja gerade das FBI aufmerksam wird. Später wird auch noch Jerrys toter Bruder in die Sache miteingebunden.

Schnell müssen sich Jerry und Rachel zusammenraufen, denn nach der ersten halben Stunde werden sie gemeinsam von Ort zu Ort gescheucht und müssen einige Aufgaben erledigen. Nebenbei versuchen noch FBI-Agent Morgan und Zoe Perez (Rosario Dawson) von der Air Force diesen Spuk aufzuklären, natürlich hinken sie dabei immer hinterher. Ausserdem fallen deren Ermittlungen zu langwierig aus, was das hohe Tempo von "Eagle Eye" immer wieder drosselt. Dass es hierbei nur um ein simples Attentat geht, weiss der Zuschauer sofort. Auch wer dieses inszeniert, dürfte dem Filmkenner schnell klar sein. Aber die Hetzjagd ist trotzdem solide spannend und die vielen Verfolgungsjagden punkten mit tollen Autostunts, massig Blechschäden und großen Explosionen. Obendrein wird ein bisschen geschossen und einen kleinen Zweikampf darf es im Finale auch noch geben. Von der Menge her sind die Actionszenen ausreichend, jedoch braucht man dank des PG-13 Ratings keine Ausuferungen zu erwarten. Immerhin findet CGI nur selten Platz, wenn dann größtenteils beim Einsatz des Raketenflugzeugs.

"Big Brother is watching you", leider funktioniert "Eagle Eye" kaum als Paranoiathriller, sondern als schlichter Actionfilm. Die Story nimmt aktuell die schnelle Entwicklung der Technik und terroristische Angriffe auf die Schippe, doch alles wirkt zu übertrieben und ist sehr leicht zu durchschauen. Die Action macht Laune, die Darsteller holen alles raus und die Inszenierung hat Drive. "Eagle Eye" ist zudem gut gemacht, aber nicht mehr als ein reines Popcornfilmchen.

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