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"Über 30 Jahre nach Larry Cohens Erfolg "It´s Alive - Die Wiege des Bösen" nimmt sich Regisseur Josef Rusnak erneut des Themas an und schafft einen sehenswerten Horror-Thriller, der der Original-Vorlage in nichts nachsteht!"

Immer wieder erstaunlich, wie Verleihfirmen wie Kinowelt mit ihrer Cover-Gestaltung dem Zuschauer einen Film schmackhaft machen wollen, der im Grunde nichts weiter ist als pure Zeitverschwendung.

Um es gleich auf den Punkt zu bringen: "It´s Alive" ist ein  langweiliges Remake und ebenso überflüssig wie eine vollgeschissene Windel.

Drehbuchautor Larry Cohen - 1973 auch Regisseur des Originals gewesen - ist ansonsten ein Garant für spannende, action- und temporeiche Kost im Thriller- ("Nicht auflegen!", "Final Call") und Horror-Genre ("Maniac Cop"), doch welcher Teufel ihn hier geritten hat, seinen eigenen, mittlerweile zum Klassiker aufgestiegenen Schocker "Die Wiege des Bösen" derart schlecht für eine neue Generation neu zuerschaffen, darf als eines der großen Rätsel der Filmgeschichte angesehen werden.

Bei diesem Machwerk der B-Movie-Schmiede Millenium von "Eis am Stiel"-Schöpfer Boaz Davidson stimmt nun wirklich gar nichts.
Das beginnt schon damit, dass der Film aus Kostengründen in Rumänien oder wo auch immer gedreht wurde und dem Zuschauer beispielsweise eine Plattenbausiedlung als ein Universätscampus verkauft wird.

Die Hauptprotagonisten - das junge Elternpaar Frank und Lenore Davis - ist zwar mit sympathischen Darstellern besetzt, aber von der Charaktergestaltung vollkommen uninteressant in Szene gesetzt.
James Murray als Frank ist ein naiver Trottel, Bijou Phillips eine nervtötende Heulsuse, deren wesentliche Hauptaufgabe darin besteht, unentwegt ihren Busen auszupacken, wobei mindestens zwei Busen-Doubles zum Einsatz kamen.

Sinnvoll wäre es gewesen das Geld in ein paar brauchbare Effekte zu investieren, denn es gibt - ohne Übertreibung - nur eine nennenswerte Splatterszene. Ansonsten spritzt das Blut literweise, das Baby selbst sieht man jedoch so gut wie nie in Aktion, denn für ein elektronisches Baby-Double fehlte offensichtlich das Geld.

Regisseur Rusnak ging weitestgehend talentfrei ans Werk, lediglich eine Szene weist einen Hauch von Atmosphäre und Dramatik aus, und bei der kommt ausgerechnet wieder das Busen-Double zum Einsatz: als ganz zu Anfang unter der Dusche unverhofft bei Lenore die Wehen einsetzen und der Score eine unheilvolle Stimmung aufbaut, glaubt der Zuschauer noch daran, dass man mit dem Kauf von "It´s Alive" keinen schwerwiegenden Fehler begangen hat.

Doch die Ernüchterung über diesen Irrtum folgt in den kompletten noch folgenden  75 Minuten, die sich quälend lang hinziehen und wobei das Einleiten der End-Credits nur noch als Erlösung angesehen werden kann.

Die beste Aussage zum Film steht auf dem Cover: "Das Baby der Familie Davis hat nur einen Makel...es lebt."
Dieses Zitat kann man auch auf "It´s Alive" anwenden: "Der Film von Josef Rusnak hat nur einen Makel...er existiert."

Mehr gibt es zu dieser filmischen Fehlgeburt nicht zu sagen!

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