Wieso Graham Greens Erstlingswerk "The Torturer" Mysteryelemente angedichtet werden, ist mir ein Rätsel. Auch vom Titel sollte man sich (gerade in der Torture-Porn-Welle) nicht in die Irre leiten lassen. Denn The Torturer ist ein beeindruckendes Kammerspiel (und kein Horror-Schinken) das dem Zuschauer nur eine einzige Frage stellt: „Ist die Folter zum Erhalt von Informationen über Terroristen und deren Machenschaften legitim und dürfen dabei auch unausweichliche Kollateral-Schäden an Passanten in Kauf genommen werden?“
Wie die Realität unter der verheuchelten Bush-Regierung aussieht sollte jetzt wohl so ziemlich jeder wissen. Gerade wenn man sich diverse Wikileaks-Veröffentlichungen vor Augen führt. Und so entfaltet The Torturer auch erst zu Beginn des Abspanns seine volle Wirkung und lässt den Zuschauer mit seiner eigenen Meinung zurück, die ganz gleich wie sie aussieht, immer ein zweischneidiges Schwert bleibt.