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Den perfekt geschulten Verhörspezialisten Rick holt nach der Rückkehr in die USA, seine Vergangenheit ein. Zuvor noch für die US-Armee im Irak tätig, erpresste er von Gefangenen Geständnisse. Doch spätestens seit dem Verhör von Ayesha, einer Frau, welche unter Verdacht stand, an der Planung eines atomaren Anschlags auf die Vereinigten Staaten beteiligt gewesen zu sein, ist ihm klar, dass er den Grenzbereich von Druckausübung und Folter längst überschritten hat.

"Saw meets Fahrenheit 9/11" prangt dick auf dem Cover, dazu der wegweisende Titel Torturer, man sollte hier aber nicht erwarten auf die Horrorschiene gelenkt zu werden. Der Film beschränkt sich rein auf die psychologische Studie eines staatlich lizensierten Folterknechts, der versucht mt allen Mitteln Informationen aus einer irakisch-stämmigen Gefangenen auszupressen. Bluttropfen gibt es keinen einzigen und auch in Sachen Mystery tut sich hier gar nichts. Wer immer das Marketing übernommen hat, hat von seinem Job wenig Ahnung, oder wollte einfach nur auf der aktuellen Torture-Porn Welle mitreiten.
Vielmehr ist der Film eher ein kleines Bühnenstück, das sich, bis auf wenige Außenaufnahmen, auf zwei Locations beschränkt. Schauwerte gibt es dabei nicht zu sehen, wenn sich Rick in einem kargen Keller mit seiner Kundin Ayescha beschäftigt, oder er von Lieutenant Uhura in deren Praxis psychologisch betreut wird. Psychologie ist generell das Zauberwaort in Torturer. Wenn überhaupt findet der Horror im Kopf statt. Ich schätze mal den FSK 18 Orden bekam man lediglich aufgrund der menschenunwürdigen Thematik.
Das arme Opfer darf dabei die offiziellen staatlich genehmigten Methoden erleben, wie Streß, Schlafentzug, Drohungen oder Temperaturunterschiede. Gequält wird streng nach Vorschrift und die Kritik an der damaligen US Regierung unter Bush und Rumsfeld wird mehr als einaml deutlich. Graphische Gewalt findet minimal statt, selbst die Vergewaltigung bleibt offscreen. Später nähern sich beide nach diversen Disputen ein wenig an, das Stockholm Syndrom läßt grüßen, was dann doch noch für einige Twists sorgt, mit denen man vorher kaum rechnen konnte, als Rick noch unterkühlt, aber logisch denkend seine diversen Folterschritte plant.
Das alles könnte ein netter Psychothriller werden, aber mich ließ das Geschehen ziemlich kalt. Irgendwann ging mir das permanente Freud´sche Fachgefasel ebenso auf den Sack, wie die gefühlt 285 mal gestellte Frage "wo ist die Bombe". Auch der ständige Wechsel zwischen den zwei Standorten ist irgendwann mal lästig. Das Drehbuch ist recht clever, die Darsteller sind dabei völlig in Ordnung, konnten bei mir aber eben trotz aller Mühen der Macher keinen Zugang zum Geschehen abrufen.
4/10

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