Und wieder darf sich einmal weiter gegruselt werden mit "The Echo", der 2008 entstand und erst Jahre später das Licht der Welt erblickte. Also keine guten Vorzeichen für einen Film - denn meistens sind abgedrehte Filme, die Jahre später erst auf dem Krabbeltisch zu erhalten sind, meistens Gülle. Ich drück´s mal milde aus. "The Echo" gehört irgendwie nicht dazu. Naja, irgendwie zumindest.
Bobby (Jesse Bradford) hat gerade das Gefängnis verlassen, muss sich jeden Donnerstag bei seiner Bewährungshelferin melden und hat dennoch schon ein Zuhause gefunden. Die neue/alte Mietswohnung seiner verstorbenen Mutter. Auch einen Job hat er auf Probe in einer Autowerkstatt sicher, dennoch leidet sein Privatleben gerade in seinen eigenen vier Wänden: Nicht nur, dass er jede Nacht unheimliche Geräusche hört, die sich anhören, als würden die Wasserleitungen mit den verlegten Stromkabeln Sex haben, sondern auch die Mieter neben ihm machen ihm Sorgen: Der Mieter nebenan ist Polizist und vermöbelt seine Frau und seine kleine Tochter. Als Ex-Sträfling natürlich keine gute Vorzeichen, für einzugreifen, wenn der Schlagstock mal wieder rot glüht. Als er dennoch seine Arschbacken zusammenkneift und einschreiten will, erlebt er ein grausames Geheimnis...
Na gut, neben der Story, die nicht sonderlich originell ist, hat sich Regisseur Yam Laranas für eine echt düstere Location entschieden, in die mich zumindest keine zehn Schweine zum kostenlosen Wohnen hineintreiben könnten.
Doch man merkt schon anfangs: Laranas will mit seinem Film den Zuschauer nur unterhalten, dabei etwas gruseln und soweit gelingt ihm das auch, wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre.
Denn seien wir mal ehrlich: Jeder der diesen Film sichtet, wird bemerken, dass es hier nicht nur kleine sondern eklatante Logiklöcher gibt, die dermaßen groß sind, dass sie das Universum sprengen können.
Der Kernpunkt des Zuschauers sollte auf der Frage liegen: Kann ich mich auf diesen Kompromissdünnschiss einlassen? Sprich Logik links liegen lassen um ansonsten einen anständigen Horrorfilm zu sehen?
Von meiner Seite aus lautet die Antwort "Ja", denn ansonsten ist alles klasse: Die Schauspieler, Kameraführung und die Story sind solide, das Budget hätte auch für ein Kinoprojekt reichen können und auch der Aufbau der abgrundtief bösen Story stimmt , wenn man eben auf die Logik pfeifen kann.
Ohne hier groß ins Detail zu gehen, denn sonst müsste ich spoilern bis der Notarzt kommt, kann ich nicht behaupten, dass ich einen schlechten Film gesehen habe.
Lediglich fragt man sich desöfteren warum Charakter X oder Geist Y oder Ufo Z nicht so und so gehandelt hätten (was wirklich sinnvoll gewesen wäre), was die Motivation von gewissen Personen in dem Film darstellen und who the fuck sich Bobby nicht mal mit seinem einen Nachbar aus dem gleichen Stock unterhalten hat, der auch die Synfonie des Todes gehört hat.
Desweiteren kreide ich dem Regisseur an, dass ihm auch das Ende relativ Latte war, so wie er es mit der Logik getan hat.
Kein großer Horrorfilm, aber dennoch ziemlich solide heruntergekurbelt (bis auf die total fehlende Logik). Für Leute, die so ziemlich allen Mist aus der Horrorecke sehen, dürfte "The Echo" sogar eine Bereicherung sein.
5/10