Naja das ist also der Film der in rund 13 Oscar Kategorien 2009 nominiert worden ist. Die Geschichte wird so langsam und langweilig erzählt dass dem Zuschauer da schon das Gähnen kommt. Mag der Vergleich mit Forrest Gump auch ein wenig hinken, nur gab es bei Forrest Gump einen Schuss Satire, etwas Drama und das wichtigste einen Hauptcharakter den man einfach mochte. Benjamin Button hingegen zeigt so gar keine Gefühle und Emotionen und bewirkt auch keine. Brad Pitt hat genau zwei Gesichtsausdrücke auf Lager: „Hi, Ich bin cool“ oder „ Hi, Ich bin traurig“. Cate Blanchett hingegen wirkt lebendig und zeigt dass sie das eigentliche Highlight dieses Filmes ist.
Der Film wurde so Hollywood Kitschig produziert, dass es dem Auge schon richtig weh tut. Natürlich schaut alles schön aus, aber muss denn immer alles so perfekt sein. Ist denn immer ein wunderschöner Himmel mit Simpsons Wolken, ein ungetrübter Abend und schauen alle Strassen so zuckersüß wie in einer Märchenwelt aus? Glaube kaum, dass es in Russland um 1941 so toll zuging und sich ein einfacher Seemann ein Hotelzimmer in einer Nobelabsteige leisten konnte. Ähnlich wie Forrest Gump darf auch Benjamin zur See fahren und in den Krieg ziehen. Anders als Forrest trauert Benjamin aber über seine gefallenen Kameraden nie und weint auch toten Freunden keine Träne nach. Er scheint ein recht sorgenfreies Leben zu führen, obwohl er immer jünger wird. Auch die Familie zu verlassen passt so recht ins Bild. Will Benjamin denn keine Verantwortung übernehmen?
Eigentlich eine recht unsympathische Person dieser Benjamin Button. Visuell hat hier David Fincher sicher einiges geleistet aber genau das werfe ich ihm auch vor. Es wirkt alles so unrealistisch, wie in einer verspielten Traumwelt und so gar nicht ehrlich. Die Handlung beginnt recht langweilig, wird dann wieder etwas interessanter bis sie wieder in Langeweile verfällt. Benjamin Button als totes Baby zu zeigen halte ich aber für ziemlich geschmacklos.
Für ein Drama gab es für mich eindeutig zu wenig an Emotionen, visuell sicher herausragend wenn auch ganz auf der Kitschwelle schwimmend ist so Regisseur David Fincher ein Oscar verdächtiger Film (den er für Fight Club und Sieben mehr als verdient hätte!) gelungen. Von den Schauspielern ragt aus meiner Sicht ganz klar Cate Blanchett hervor die locker die Zwei Gesichtsausdrücke von Brad Pitt an die Wand spielt. Auch die eine oder andere Nebenrolle wurde ganz gut besetzt. Alles in allem ein netter Versuch eines Forrest Gump Remakes dass aber keineswegs mit einem so liebenswerten Hauptprotagonisten und ebensolcher Handlung daherkommt. Dieser Film ist wahrlich ein seltsamer Fall.