Nach den großen Erfolgen mit " Action Jackson " hatte man vorerst große Pläne mit Hauptdarsteller Carl Weathers. Mit " Hurricane Smith " wollte Warner Bros einen weiteren Actioner der alten Machart in die Kinos bringen, leider ohne große Produzenten wie Joel Silver, der sichtlich mehr Gespür für gute Actionfilme hat, als die Produzenten hier. Demnach war das Budget wesentlich kleiner, dies kommt besonders bei der eh schon sparsam gesetzten Action zur Geltung. Vielleicht ist auch Serienregisseur Colin Budds nicht gerade die Idealbesetzung gewesen, denn er kann Craig R. Baxley nicht mal ansatzweise das Wasser reichen. Statt einer Kinoauswertung kam es auch nur zu einer Videopremiere. Weathers drehte kurz darauf noch den Actionfilm " Dangerous Passion ", welcher aber unter dem Titel " Action Jackson 2 " verkauft, danach sagte auch er dem Actionfilm Adios.
Story:
Der Bauarbeiter Billy "Hurricane" Smith (Carl Weathers) erfährt dass seine Mutter verstorben ist. Natürlich will er diese schlechte Nachricht auch seiner Schwester mitteilen, doch die Polzei kann sie nicht auffinden. Billy nimmt die Sache selbst in die Hand und reist nach Australien, dort erhielt er das letzte Lebenszeichen von seiner Schwester. Schon bald gerät er an den Gangster Charlie Dowd (Jürgen Prochnow), welcher einen Call Girl Ring unterhält. Mit Julie (Cassandra Delaney), die Freundin seiner Schwester, will Billy herausfinden, wo seine Schwester steckt. Aber Dowd passt das überhaupt nicht und so geraten die Beiden bald in Lebensgefahr.
Das Drehbuch von Kevin Dobson ist viel zu zahm und vorhersehbar geworden. Die Geschichte um eine vermisste Person gab es in dieser Form schon dutzende Male und oft auch besser. Problem Nummer zwei sind die viel zu zäh geratenen Ermittlungen. Der Zuschauer kann sich vorher schon denken, was mit Billy´s Schwester passiert ist, genauso dass Dowd daran schuld war. Leider braucht Billy bis zum actionreichen Finale, um seine minimalen Ermittlungen abzuschließen. Dies führt wiederum zu jeder Menge unnötiger Dialoge die ab und an schon Langeweile zulassen. Und als spannend kann man das Ganze auch nicht abtuen. Man kann jeden Schritt und jede Wendung bereit vorausahnen, nebenbei ist das Erzähltempo zu langsam.
Gegen diese gravierenden Fopas kommt auch die exotische Kulisse nicht an. Am liebsten würde man gleich die Koffer packen und selbst nach Australien reisen, da Budds hier einige tolle Bilder eingefangen hat. Beim Score werden sich die Geister scheiden. Auf der einen Seite kann man die Sounds deutlich in die 80er Jahre einordnen, doch auf der Anderen hätte man es nicht so schwülstig machen müssen. Dieses eher ruhige Geklimper passt nicht zu einem rauhen Actionfilm.
Wobei der Begriff rauh schon wieder übertrieben ist oder auch geschmeichelt ist, da es in " Hurricane Smith " viel zu wenig zur Sache geht. Bis zum guten Finale muss man sich mit sparsamer Action zufrieden geben. Ein kurzer Kampf in einer Umkleidekabine, eine kleine Auseinandersetzung in Dowd´s Haus, ein Mord und eine amüsante Verfolgungsjagd. Erst das Finale kann sich deutlich abheben, welches mit einer Motorbootjagd beginnt, mit einem Shootout weitermacht und mit einem Kampf zwischen Billy und Dowd im Hubschrauber endet. Hier kann man von ordentlicher Action sprechen, während man den Rest als üblich und zu kurz abtun kann. Vielleicht fehlen auch einfach ein paar Härten. Vereinzelt gibt es ein paar sichtbare Einschüsse, aber ansonsten fällt alles zu blutleer aus, die FSK 18 Freigabe für das Warner Tape ist für die heutige Zeit zu hoch angesetzt.
Carl Weather liefert hier nur eine mäßige Show ab, auch ohne seinen Schnauzer sieht er ungewohnt aus. Jürgen Prochnow kann wesentlich mehr, aber die Verkörperung des Arschlochs Dowd nimmt man ihm ab. Aber die Darstellerrige kann den Durchschnitt halten.
Fazit:
Schwacher Actioner vor sonniger Kulisse, mit sehr triefigem Score. Die Darsteller können sich sehen lassen, aber die Inszenierung ist zu lahm geworden und die Story zu 08/15. Die Actionszenen sind meist kurz, ohne Härten, wobei das Finale wirklich überrascht. Mit " Action Jackson " kann man dieses Vehikel nicht vergleichen, vielleicht haben aber eingefleischte Weathers Fans ihren Spass daran, aber wirklich nur die.