Inhaltsangabe

von PierrotLeFou

Muttertag 1989: Zu Unkenrufen und Heintjes "Mama" ...

... schminkt eine Frau ihre Schamlippen mit Lippenstift und beklebt Gesicht und Brüste mit abgeschnittenen (Scham)haaren.

Von der Venus von Willendorf, der Göttin Kali und Medusa führt der Film assoziativ durch Heerscharen mythischer und historischer Überfrauen, Sadistinnen und Mannsfrauen: von folternden Indianerinnen, von de Sades Roman-Heldinnen, von Tragödien-Racheengeln wie Medea und von Jeanne D'Arc über KZ-Aufseherinnen, Catfight-Pornostars und Archivbilder verstümmelter Frauenleichname bis hin zu Cops mit Schlagstöcken vergewaltigenden Comicstrip-Powerfrauen, Leinwand-Psychopathinnen à la Mrs. Vorhees und Kindsmörderinnen reichen die Bilder. Immer wieder unterbrochen von visuellen oder verbalen Schilderungen des Abjekten: Menstruationsblut, "Fotzenschleim", "Pisse", "Scheiße", Schweiß, Speichel...
Dokumentarische Aufnahmen von Klitorisbeschneidungen und Masturbationsakten, inszenierte Aufnahmen von Alkoholikerinnen sabotieren gängige Weiblichkeitsbilder, die hier immer wieder auch distanziert als Bildschirm- oder Leinwandbilder kenntlich gemacht werden. Der Kommentar richtet sich dabei explizit gegen das klassische Bild der Frau, welche "sanft, keusch, sensibel, gewaltlos, aggressionslos, passiv, demütig, mütterlich, asexuell, usw." sei. Berichte über einen Ekel vor der eigenen Brust, über die Menstruation, über die Besudelung, über die Scham und die Angst, über den Konflikt mit der eigenen Mutter (mit ihrem älteren Frauenbild), über Fettleibigkeit und Damenbärte kontrastieren oder reflektieren die gezeigten Bilder.
Am Ende stehen die dokumentarischen Aufnahmen einer Entbindung.

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