Während es für Wrestler Roddy Piper (Back in Action, Jungleground) nach "Tough and Deadly" kontinuirlich bergab ging, so war er ein Jahr zuvor bei "Resort to Kill" noch dick im B-Geschäft. Leider kann man das nicht von Eintagsfliege Daniel Neira (auch Drehbuch) sagen, dem es hier manchmal am nötigen Können mangelt. Auch wenn es sich hierbei "nur" um einen B-Film handelt, gerade hier ist oft Kreativität gefragt. Dennoch ist "Resort to Kill" überdurchschnittliche Genrekost, sogar Japan-Legende Sonny Chiba (Double Cross, Kill Bill) konnte man für eine Hautprolle gewinnen. Und allein wegen diesem ungewöhnlichen Buddy-Team ist Neiras einziger Spielfilm eine Sichtung wert.
Schon lange sind John Keller (Roddy Piper) und Jiro "J.J." Jintano (Sonny Chiba) hinter dem Serienmörder Muller (Daron McBee) her, der beim letzten Einsatz ihre Kollegin ermordet hat. Keller lässt das nicht auf sich setzen und folgt Mullers Spur in die Karibik. Dort stößt er zusammen mit Reporterin Karen Keeler (Kim Morgan Greene) auf die dubiose Firma "Hybricon". Unter Leitung von Quinn (Meg Foster) wird dort versucht, unsterbliche Killersoldaten herzustellen mit Hilfe einer alten Geheimformel der Maya. Auch Kellers Kumpel Yanagi (Tiny Lister) wird zu einer willenlosen Killermaschine umfunktioniert und er selbst ist für Quinn der nächste Kandidat. Da kommt J.J. gerade zu rechten Zeit, um den Kampf gegen die untoten Soldaten aufzunehmen.
Storytechnisch geht "Resort to Kill" schon locker in die trashige Richtung. Da lockt man gute Kämpfer in die Karibik, doch muss sie mittels einer Treibjagd zu Tode hetzen, damit das geheime Maya-Mittel auch wirkt. Wie diese Prozedur funktioniert, bekommen wir natürlich nicht zu sehen. Doch jedenfalls ist es fraglich, warum der untote Muller solch eine Aufmerksamkeit mit den zahlreichen Frauenmorden auf sich ziehen darf, genauso führen nämlich alle Spuren zu "Hybricon". Es lohnt sich nicht viel Zeit zu verplempern, um die zahlreichen Logikpatzer des kruden Plots zu zerpflücken, denn unterhaltsam ist die Chose auf jeden Fall. Zudem gefällt das Buddy-Team sehr gut, bestehend aus dem vorlauten Cop John Keller und dem Japaner Jiro. Besonders Keller sorgt mit seinen zahlreichen Notlügen, seinen übertriebenen Wutausbrüchen und Onliner für jede Menge Schmunzler. Genau in dieser Rolle will man Roddy Piper sehen, Chiba agiert eher zurückhaltend darf aber gegen Ende mit allerhand Waffen gegen seine Gegner antreten. Schon der Auftakt ist ein Genuss, wenn Keller von seinem Vorgesetzten zur Sau gemacht wird und den total verkorksten Einsatz Revue passieren lässt. Natürlich wird da gelogen, dass sich die Balken biegen, davon dass sie zahlreiche Gegner halb totgeprügelt haben, ist in Kellers Erzählungen nie die Rede. Diesen humorvollen Unterton behält sich "Resort to Kill" erfreulicherweise bei, denn ernst nehmen kann man das Ganze sowieso nicht.
Der Großteil des Geschehens spielt sich in der Karibik ab, allein schon dank des exotischen Dschungel-Flairs hebt sich "Resort to Kill" von anderen Genrevertretern ab. Die Szenen mit der zickigen Reporterin Karen fügen sich nahtlos ein, bevor es richtig zur Sache geht. Leider konzentriert sich Neira vorerst nur auf Keller, denn Jiro muss seine Wunde pflegen, da er beim brutalen Einsatz im Auftakt angeschossen wurde. Doch Jiro hat Visionen, wie Keller in Schwierigkeiten steckt, welche dem Film auch noch einen gewissen Mystik-Touch verpassen. So dauert es nicht sonderlich lange, bis auch Jiro zugegen ist, gerade richtig um Keller vor ein paar Schlägern zu retten. Und so darf es richtig rundgehen auf der kleinen Insel, geballert wird eher wenig, meist geht es mit vollem Körpereinsatz zur Sache. Und die Zweikämpfe sind auch wirklich lang, weil die Untoten sind sehr hartnäckig. Entweder man verbrennt sie, oder hackt ihnen die Birne ab. Während Jiro seine Gegner mit Waffen wie Schert, Shuriken oder Schlagstöcken abfertigt, so macht es Keller auf die altmodische Art. Das Ganze dürfte manchmal etwas spektakulärer auf Zelluloid gebannt sein, aber im Endeffekt darf man besonders mit der Menge zufrieden sein. Während Piper und Chiba ihre Rolle gut ausfüllen, ist nur Meg Foster (Sie leben!, Shadowchaser) mit ihrer Rolle als Quinn gnadenlos unterfordert.
Neiras Inszenierung fehlt der letzte Schliff, die Story ist ziemlich absurd, aber Spass macht "Resort to Kill" allemal. Besonders da genügend Action vorhanden ist, die dank des Einsatzes zahlreicher Waffen nie langweilt. Und Piper liefert wieder eine tolle Vorstellung, die Harmonie zwischen ihm und Chiba stimmt.