Wenn sich B-Stars auf die Mütze hauen....
...gibt's Fleischsalat ohne Gurken! Das dachte sich wohl auch Dan Neira, bevor er dieses Vehikel auf die Filmwelt losliess. Die 90er Jahre waren voll von Klopperfilmen, deren Qualität meist von bescheidener Qualität reichten. Da wurde alles verbraten, was im Niedrigactionsektor Rang und Namen hatte; vom Material Arts Schläger bishin zum ultimativen Superwrestler. Alle wollten mal dabei sein und zeigen, was in ihnen steckt. Die Story solcher Reisser blieb meist auf der Strecke, denn für ein gutes Drehbuch war kein Geld mehr übrig, was sich übrigens auch auf die flaue Ausstattung dieser "Werke" auswirkte. Für "Immortal Combat", hierzulande auch bekannt unter dem Videotitel: "Resort to Kill", wurde keine Ausnahme gemacht. Immerhin konnten Handkantenstar Sonny Chiba und Wrestlingguru Roddy Piper gewonnen werden, die sich hier genüsslich austoben durften.
Die beiden L.A. Cops Jiro und John begeben sich auf eine karibische Insel, um einen Drogendeal platzen zu lassen. Doch es kommt anders, wie geplant: Eine wahnsinnige Forscherin hat eine Formel gefunden, um aus toten Kämpfern, wiederbelebte Superninjas zu zaubern. John lässt diese Geschichte nicht locker und mischt sich unter die getarnte Organisation, die abends Kampfspiele auf Leben und Tod veranstalten, mit humanen Gegnern, die fast chancenlos gegen die vermeintlich unzerstörbaren Supermänner antreten. Alleine kann John die Terrorbande nicht stoppen; er benötigt die Hilfe von seinem Partner Jiro.
Marterial Arts trifft Trash, so könnte es kurz und knapp lauten; damit wäre auch schon fast alles gesagt, aber gehen wir etwas in die Details, um "wertvollere Informationen" herauszukitzeln. Das Problem hierbei wäre, das es kaum welche gibt. Neira lieferte ein Standardwerk der experimentierfreudigen 90er Videojahre ab und schloss sich gut seinen anderen geistigen Brüdern an, die ebenfalls mit wenig Budget in den Händen jonglierten. Somit musste man einfach Abstriche machen, um ein immerhin noch erträgliches B-Schundwerk abliefern zu können. Das gelang ihm immerhin streckenweise. Neben den eingefleischten Stars der Szene um Chiba, Piper und "Zeus" Tiny Lister, auch genannt der schwarze Karl Dall (möge er in Frieden ruhen, ebenso wie Piper und Chiba), konnte ein weiblicher Superstar in den Cast integriert werden; keine geringere wie Meg Foster, die sich hier wirklich die Ehre, oder besser gesagt Kante gab. Schon allein für die Namen ging wohl das meiste Budget flöten. Platz für ein gutes Skript war hier kaum noch, aber man schrieb es so, das ein ansehlicher Streifen herauskam und Actionherzen befriedigen dürfte.
Immerhin bekommt man hier eine Actiongaudi nonstop geboten, die an primitiven Dialogen und flapsigen Sprüchen kaum spart. Der Film hangelt sich genüsslich und gemächlich von Handlungs-zur Actionszene, ohne Rücksicht auf Sentimentalitäten oder Anspruchsfetischisten zu nehmen. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen und so durften auch die wenigen Actionszenen medioker eingepflanzt werden. Da sollten alle Ansprüche auf hoch schwingende Qualitäten beiseite gelegt werden, gemäss dem Motto: Augen auf, Hirn aus und sich der Blödelschwemme hingeben. Spannung? Fehlanzeige! Wie gesagt, die Ansprüche nicht zu hoch ansetzen, denn wer sich mit "Resort to Kill" anlegt, wird sein hanebüchenes Wunder erleben.
Action-Blödelmix mit passablen Prügelbarden und einem Hauch Exotikflair in einem kruden Frankenstein-Science-Fiction Verschnitt. Billig, handlungs-und spannungsarm, aber trotz allem, leidlich unterhaltsame Videokost. Für einen Abend sollte es allemal reichen.
Ist die FSK:18 Freigabe gerechtfertigt? Dem Billigfilmchen wurde kaum Gewaltszenen zugefügt. Es gibt den ein oder anderen härteren Actionmoment, in dem es rabiater zur Sache geht, aber die Gangart wird nie höher gestellt, als in anderen Vertretern. FSK:16 hätte ausgereicht!