Ein junges Pärchen läuft auf Vogelkunde durch den Wald und gönnt sich ein Schäferstündchen. Jeder Slasherfan weiß, das ruft den Killer auf den Plan und tatsächlich erscheint der mit Clownsmaske und Machete bewaffnete Psychopath, die beiden ungezogenen Teenies sind willkommene Opfer. Camp Blackwood wird zu "Camp Blood", einem Ort, den trotz der Warnungen eines Einheimischen auch zwei Camperpärchen aufsuchen. Dort treffen sie ihre Führerin, die Survival-Emanze Harris, deren spröde Art wenig ankommt. Die vier Städter versuchen, das beste aus ihren Alltagsproblemen zu machen, verhalten sich allerdings wenig camperkonform. Jack ist das personifizierte Arschloch, seine Freundin das Blondchen, wie sie im Buche steht und Tricia hat ständig Probleme im Kopf. Ihr Freund Steve ist der Verständnisvolle, hat aber immerhin den Mumm, sich dem Killer zu stellen, nachdem Harris eines morgens verkohlt im Lagerfeuer liegt. Im Grunde ist dieser Amateurstreifen der klassische Slasher und zunächst ein Plagiat all dessen, was Jason Vorhees und Konsorten schon immer vorturnten, da fehlt die ein oder andere Liebesszene genau so wenig, wie die Gruselgeschichte am Lagerfeuer. Doch kommt "Camp Blood" erst einmal in Schwung, bietet er dem geneigten Fan durchaus einige spannende Verfolgungen in einer Felsenschlucht und versteht es, dem ausgelutschten Genre etwas abzugewinnen. Dabei wird nicht nur offen das "Blutgericht In Texas" zitiert, sondern auch die Richtung in Terrorkino gelenkt. Etwas überraschend ist somit das Ende, nicht ganz logisch, aber was soll's. Insgesamt kann sich diese No-Budget-Produktion in ihrem Rahmen durchaus sehen lassen, etwas schade ist, dass die oft blutigen Morde meistens sehr einfach umgesetzt wurden. Da wünschte man sich etwas mehr Enthusiasmus bei den SFX. Die Darsteller sind für Laien gut, witzigerweise schienen davon nur ein halbes Dutzend verfügbar zu sein und so müssen einige doppelt Rollen besetzen. Erstaunlich ist der gute Score, der sehr professionell für Spannung und Atmosphäre sorgt, insgesamt bewegt sich "Camp Blood" auf hohem technischen Niveau für Amateure und wirkt schon eher wie ein Independent-B-Movie.
Fazit: Wer alle "Freitag Der 13." und "Sleepaway Camp"-Teile schon mitsprechen kann, kann diesen Semiprofistreifen mal versuchen. 5/10 Punkten