Die Leiche des während des Golfkriegs durch "Friendly Fire" ums Leben gekommenen Soldaten Sam Harper wird drei Jahre nach dessen Tod von Kuwait in sein Heimat-Städtchen überführt, wo er nun mit allen militärischen Ehren bestattet werden soll. Sams Neffe Jody, der seinen Onkel abgöttisch verehrt hat, ist zunächst mal ganz begeistert davon, dass der versiegelte Sarg bei ihm daheim im Wohnzimmer aufgebahrt wird... nicht wissend, dass sein Idol zu Lebzeiten ein ziemlich jähzorniger Arsch gewesen ist und Jodys Mutter Sally und seine Ehefrau Louise ganz schön unter seiner Tyrannei zu leiden hatten und über sein Ableben eigentlich ganz froh sind. Als einige besoffene Teenager auf dem örtlichen Friedhof Hakenkreuze sprühen und eine amerikanische Flagge verbrennen, fühlt sich der immer noch ultra-patriotische Tote enorm in seiner Ruhe gestört. Dieser erhebt sich darauf hin in der Nacht zum vierten Juli aus seinem Sarg, mopst sich ein "Uncle Sam"-Kostüm von irgendeinem armen Schmock und geht als Versinnbildlichung aller amerikanischen Tugenden auf Mordtour an denjenigen, die den American Way of Life mit Füßen treten. Na, da hat er aber viel zu tun… Irgendwie ist es ja schon durchaus begrüßenswert gewesen, dass sich die beiden großen B-Film-Namen William Lustig (Regie) und Larry Cohen (Drehbuch) nach ihren "Maniac Cop"-Streifen nochmal zusammengetan haben, um gemeinsam an einem weiteren Filmchen zu werkeln, aber irgendwie hatten beide hier ganz offensichtlich nicht ihren besten Tag, denn trotz der offenkundig satirischen Anlegung ist aus "Uncle Sam - I want you dead" (oder doch "I want you dead, Uncle Sam"... wie rum jetzt?) leider doch nur ein merkwürdiges und plattes Body Count-Vehikel geworden, das zudem unter seinen schwachen Produktions-Bedingungen leidet, diese auf der anderen Seite aber zumindest mit einem ansehnlichen Cast voller bekannter Genre-Darsteller ein wenig wettmachen kann. Das fertige Ergebnis setzt sich dadurch irgendwie zwischen zwei Stühle und ist weder Fisch noch Fleisch, denn um Kritik an patriotischem Gehabe und einem ungesunden Soldaten-Kult zu üben, ist ein handelsübliches Slasherfilmchen wohl kaum die richtige Wahl gewesen. Der Einstieg in die Geschichte gestaltet sich da ziemlich mühsam, zumal man sich da doch schnell in einer danebengegangenen Parodie wähnt, die zwar ziemlich übertrieben, aber leider nicht so smart und schwarzhumorig daherkommt, wie man es von einer weiteren Lustig/Cohen-Kollaboration erwartet hätte. Einigermaßen spaßig wird die Angelegenheit erst, als der reine Horror-Part beginnt und einige nett überzeichnete Klischee-Figuren aufgestellt werden, die "Uncle Sam" eine nach der anderen um die Ecke bringen kann: Vom liberalen Hippie-Lehrer bis zum korrupten, unfähigen Politiker kriegt da so mancher Papp-Kamerad sein Fett weg. Garniert werden diese Morde mit mittelmäßigen, aber zumindest recht blutigen Spezial-Effekten, die mal so richtig gnadenlos offenlegen, dass nun wirklich nicht die ganz große Kohle in diesen Streifen gebuttert wurde. Das doch recht billige Ambiente muss auch William Lustig auf die Nuss gegangen sein, der hier nicht mehr so rau und ungeschliffen, aber markant inszeniert, wie das bei seinen alten Filmen noch der Fall gewesen ist (und was ja mit dem Evergreen "Maniac" zumindest einen waschechten Klassiker hervorgebracht hat), sondern fast schon unbeteiligt und in Fernsehfilm-Manier einfach nur die Kamera draufhält. Ein pyrotechnisch aufgemotztes Finale soll da ein klein wenig den Ausgleich schaffen und ruft mit einem ziemlich eindrucksvollen Feuer-Stunt zumindest nochmal kurz ähnlich spektakuläre Momente aus "Maniac Cop 2" und "Maniac Cop 3" in Erinnerung... zumindest in dieser Hinsicht kann Lustig also doch noch an bessere Zeiten anknüpfen. Insgesamt ist "Uncle Sam - I want you dead" aber leider nur ein mittelmäßiger Horror-Streifen, der in der Umsetzung seiner zugrunde liegenden Idee nicht wirklich gerecht wird und der auch formaltechnisch ein wenig schwächelt. So ein kleines bisschen mögen kann man ihn allerdings schon... und das nicht nur wegen der "For Lucio"-Widmung im Abspann, die das Ganze als Tribut an den kurz zuvor verstorbenen Lucio Fulci ausweist.
5/10