Review

Ein Folterfilm, der im "Paranormal Activity"-/"Blair Witch Project"-Style abgedreht wurde?!? Na, wie hört sich das für euch an? Auch wenn die "PA"-Reihe frischen Wind für Freunde des subtilen Grusel ins Horror-Genre  gebracht hat, gab es genauso viele Leute, die diese Reihe total langweilig fanden.
Und ich denke, Folterfilme kann keiner mehr ertragen, zu viele sind seit "Hostel" über den Bildschirm geflackert.

Egal, Jake Kennedy hat sich gedacht, ein weiterer Abklatsch kann nicht schaden. Immerhin sorgen ja die Pseudo-Doku-Kameraaufnahmen für ein neues Flair. Nun ja, das Endprodukt, was es mittlerweile auf DVD zu kaufen gibt, ist so ziemlich die erbärmlichste Scheiße, die ich mir jemals freiwillig bis zum Schluss angesehen habe. Angetrieben nur aus reinem Selbstzerstörungstrieb, wie denn dieser Witz von Film zu Ende geht.


Amelia (den Schauspielernamen will ich an dieser Stelle nicht erwähnen) hat ein schwer krankes Kind.  Die Operationen sind teuer und Amelia hat keine Kohle. Also kommt sie über Umwege auf die Idee, als Stripperin schnelle Münze zu verdienen. Junggesellenabschiede bringen nicht so viel ein. Sie nimmt ein lukratives Angebot in einem exklusiven Club an, der sich aber als Folterhölle herausstellt. Dort läuft nämlich ein geistesgestörter Kojak in Offiziersuniform rum und will mehrere Stripperinnen wieder mit dem Glaube zu Gott auf den rechten Weg bringen...

Die Handlung an sich tut schon weh, dass man hoffen könnte, dass es sich vielleicht bei "Penance" um ein Trashfest handeln wird. Fehlanzeige! Das Gezeigte ist purer Ernst und so nach und nach dachte ich, dass der Regisseur selber ein wenig plemmplemm in der Birne ist und irgendeiner Sekte angehören muss.
Stripperinnen sind also das personifizierte Böse auf der Welt. Hätte sich der Sektenguru doch nur mal die Macher von GZSZ oder Justin Bieber vorgenommen, könnte ich die Story noch halbwegs verkraften.
Aber man kann freilich behaupten, dass die Handlung noch das beste ist, wenn man irgendetwas an "Penance" als positiv beschreiben müsste. Die Schauspieler? Alles Pappnasen vor dem Herrn. Die deutschen Synchronsprecher wurden wohl alle schnell auf dem Schulhof gecastet und ins Studio entführt.
 Der Nazi-Kojak hat natürlich noch Mittäter. Eine dicke Schnepfe, die mich irgendwie an Kathy Bates aus "Misery" erinnert und im Kommando-SadoMaso-Ton mit ihrem Elektroschocker alles gibt. Die klassische Schleimspurlocke von Killer, der mal gar keine Funktion hat. Und dann noch das Flitchen hinter der Kamera, das alles weiterfilmt, nachdem Amelia´s Ehemann das Zeitliche gesegnet hat. Warum diese Quälerei überhaupt noch weitergefilmt wird, frag ich erst gar nicht mehr hinterher. Zu diesem Zeitpunkt liegen schon so viele negative Schwingungen in meinem Wohnzimmer, dass mein Gehirn solche Fragen nicht mehr verarbeiten kann. 

Das allerschlimmste jedoch ist, dass man diese Gülle als brutalen Schocker vermarkten will! Selbst in der ungeschnittenen Fassung passiert nichts, was man nicht schon ab 16 Jahren freigeben könnte. Bis auf zwei Kopfschüsse passieren andere (wenige) Grausamkeiten eh im Off. Deutsche Kunden werden dermaßen verarscht, da in der dt. Veröffentlichung wirklich alles rausgeschnitten wurde, was man unter der Rubrik "Blut und Gewalt" verbuchen kann. Also falls irgendjemand auf die Idee kommt, diese neue Grenzerfahrung zu machen, wie hoch seine Schmerzgrenze bei Filmen ist, sollte von der deutschen Fassung die Finger lassen.
Der Knaller schlechthin ist, dass man es irgendwie vollbracht hat, Tony Todd (Candyman, Final Destination, Hatchet etc.) einen 30 sekündigen Gastauftritt als Taxifahrer zu verschaffen. Dieses Geheimnis wird Todd wohl mit ins Grab nehmen, denn mit einer logischen Erklärung wird er sein Mitwirken niemals begründen können. So genug gesabbelt.

Fazit:

Wenn die ausländische ungeschnittene (und für heutige Maßstäbe) absolut harmlose Fassung nur 1/10 Punkte verdient hat, was soll ich denn dieser grausam geschnittenen deutschen Fassung erst verpassen?
Eins steht fest: "Penace" dürfte wohl die übelste Selbstvergewaltigung sein, die ich mir jemals gegeben habe. Dann lieber zehnmal die Jochen Taubert-Box hintereinanderschauen als noch einmal dieses Machwerk. Ich gehe jetzt erst mal duschen, denn selbst nach dieser geschriebenen Meinung fühlen sich mein Körper und meine Seele noch unrein an.

1/10

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