Da fährt also ein Zug durch die ehemalige UdSSR, in dem wahllos irgendwelche Leute - ungeachtet ihres Gesundheitszustandes, der Blutgruppe oder ähnlichem - abgemetzelt und auseinandergefleddert werden, um dann als Implantationsware zu dienen. Der (im Gegensatz zum "Schlachtraum") gepflegte Operationssaal befindet sich glücklicherweise auch im Zug, wird aber von den selben schmuddeligen, völlig septischen und anti-sterilen Leuten bedient, die auch die Organentnahme durchführen. Oh je. Dazu kommt: Die gesamte Handlung hätte ebensogut auf einem französischen Bauernhof, in einem Altbau in New York oder in einem slowakischen Jugendhotel statt finden können. Der Überbau mit dem (bösen russischen) Zug macht die ohnehin dünne Story noch lächerlicher.
Das Original kenne ich leider nicht, aber diese völlige Minushandlung im 80er-Jahre-Trash-Kontext könnte ich mir durchaus attraktiv vorstellen - im modernen Gewand ist der Plot eine Beleidigung selbst für Horrorfans.
Immerhin zwei relativ gute Schauspieler werden aufgeboten, Thora Birch und der coole Gideon Emery, aber die sind bei weitem nicht gut (bzw. cool) genug, den Film vor dem totalen Absturz zu retten. Dafür sorgt die FX-Abteilung: Hier wird's richtig eklig! Ja, das hat mir gefallen. Und nur das...
Der Film wird oft mit "Hostel" vergleichen, und obgleich jener von den Effekten her nicht annähernd so gut ist wie "Train", weist er doch - trotz allen Dummsinns - eine gewisse Erdung auf. Diese geht "Train" völlig ab. Ein Kurzfilm mit den essentiellen Szenen wäre dreimal so gut gewesen (also mindestens 9 Punkte)...
Nachtrag: Stelle gerade fest, daß ich das Original sehr wohl kenne, aber die beiden Filme haben ja derartig wenig miteinander zu tun, daß ich mich frage, wer "Train" als Remake definiert hat!? Frei nach dem Motto: "Rambo" ist ein Remake der "Wendeltreppe", denn es stirbt jemand... Nun denn, in puncto Sinnleere nehmen sich die beiden Zugfilme nicht viel, im aktuellen Werk aber stimmen wenigstens Qualität und Quantität des Bodycounts...