Review

Ein amerikanischen Ringerteam ist in der Ukraine unterwegs. An einem Zwischenstopp mit Übernachtung vergnügen sich einige des Teams verbotenerweise in einem Club. Dummerweise fährt der Zug jedoch vor ihrer Rückkehr ab, so dass nur der Coach sie mit böser Miene in Empfang nimmt. Das Problem ist: Sie müssen nach Odessa, und irgendwie will die Kassiererin den Amerikaner nicht verstehen. Glücklicherweise kommt ihnen eine Frau zu Hilfe.

Doch der Zug, den sie ihnen vermittelt, ist anders als alle glauben: Als der Coach geradewegs glaubt von eben dieser Dame verführt zu werden, hat er auf einmal eine Betäubungsspritze im Hals stecken. Als er zu sich kommt, ist er auf einer Autopsiebank festgeschnallt. Und man entfernt ihm geradewegs die Zunge. Auch den anderen geht es nicht besser: Bei einer "Tat-Aufgabe" beim Flaschendrehen läuft einer der Ringer nackt bis zum Ende des Zugs. Doch er sollte nicht wieder auftauchen, denn am Ende angekommen wartet auch auf ihn nur der Tod. Die anderen machen sich auf die Suche, doch nach und nach werden sie von den Betreibern geschnappt und auf bestialische Weise gequält. Dabei werden sie den entsprechenden Kunden präsentiert, damit ihre Organe weiter verwendet werden können - als direkter Organmarkt.

Nur Alex kann sich den Fängen der Organhändler entziehen, als die russischen Zwillinge über sie herfallen wollen. Dabei bringt sie einen von ihnen mit einem sauberen Kehlenschnitt um. In dem hinteren Wagon entdeckt sie ihre verstümmelten und ermordeten Kameraden, und sucht deshalb nach einer Fluchtmöglichkeit. Ihre Freundin wird unterdessen während einer Kontrolle an die Soldaten übergeben. Und Alex schafft es zu fliehen. Die Gangster sind ihr auf den Fersen, doch sie könnte entkommen, und entdeckt, dass medizinisches Personal Patienten in den Zug verfrachten. Und Alex entschließt sich doch wieder in den Zug zu steigen, damit sie den Machenschaften ein Ende setzen kann...

Diese Inhaltsangabe habe ich absichtlich sehr schlank gehalten, denn mehr verdient dieser Film nicht. Auf dem Klappentext steht ja schon, worum es geht, von daher spare ich mir den Hinweis auf eventuelle Spoiler. Was dieser Film gut macht, ist zum einen sein Aufbau, da es eine halbwegs logische Story ist. Auch Gore ist entsprechend vorhanden, wobei sich aufgrund der Darstellung anzweifeln lässt, ob man einen gewissen Paragraphen hier rechtfertigen kann. Dabei sei allerdings die "Augenszene" zu erwähnen, die vielleicht dazu passen würde und nachhaltig in Erinnerung bleibt. Die einzige Darstellerin, die in Erinnerung bleibt, ist Alex sowie die russische Ärztin, von der mir der Namen entfallen ist. Aber dann hört es auch schon auf mit den positiven Merkmalen.

Negativ viel gleich zu Beginn die Drehweise auf, denn das Bild ist nicht flüssig (DVD-Version). Es wirkt total oft so, als wenn das Bild für wenige Millisekunden regelmäßig anhält. Das stört den Filmfluss und passt so gar nicht zu dem optimal scharfen Bild. Weiter ist das Bild vor allem in dem entsprechenden Zugabteil viel zu dunkel, Gore hin oder her. Brutalität gibt es hier einiges, was in Ordnung ist, und man muss auch nicht alles darstellen, aber es sollte doch zumindest eine geringe Beleuchtung vorhanden sein, denn so wie es gemacht wurde, erkennt man teilweise gar nichts. Ein Beispiel: Eine Eisenstange wird einem der Ringer in den Brustkorb gerammt. Aber man sieht einfach nichts. Man kann es nur erahnen. Aber auch in der Krankenstation ist es zu dunkel, obwohl dort nicht die Spur eines Blutstropfen vor kommt. Draußen hingegen wirkt alles ein wenig farblos und matt.

Dann ist die absolut abstruse Durchführung der Geschehnisse zu kritisieren: Sollte es um "echte" Organempfänger gehen, sollten die wohl kaum ein Organ erhalten, welches zum einen unter erheblichem Stress (also der Stress des Spenders sowie der Stress ausgelöst durch die offensichtlich fehlende Betäubung) und teilweise mit bloßen Händen aus dem jeweiligen Körper geholt wird. Das wirkt zwar mehr in Richtung Torture-Porn, hat aber zur Folge, dass sich das Organ infiziert (und gerade bei Transplantationen sollte man ein bisschen vorsichtiger sein) und somit für den Empfänger, der wohl sehr viel Geld für die entsprechende Behandlung bezahlt haben muss, unbrauchbar wird. Realismus erwarte ich hier zwar nicht unbedingt, aber je realistischer ein Film dieser Richtung ist, desto eher wirkt seine Story glaubhaft und so eher schockt der Film selbst. Hier ist dies leider nicht der Fall. Der Film zieht sich zwar nicht künstlich in die Länge, aber ein wenig Spannung sollte er schon haben.

Zusätzlich bleibt einfach nicht aus, dass man sich an einen anderen Film erinnert fühlt: Eine Gruppe jugendlicher Amerikaner, unterwegs in Osteuropa, wird gequält, weil ein paar Leute entsprechend dafür bezahlen. Kommt das irgendjemandem hier bekannt vor? Es heißt zwar auf dem Backprint "Krank wie SAW, hart wie HOSTEL, blutig wie REC.". Da kann ich nur entgegnen: Krank war SAW, hier werden es nur meine Augen, HOSTEL ist wesentlich besser und REC. hab ich nie gesehen.

Von daher kann man sich das mal ansehen, aber es ist nicht unbedingt zu empfehlen, denn man ist weit entfernt davon einen guten Horrorfilm abgeliefert zu haben. Deshalb insgesamt 4-5/10, noch gerade so. Endstation.

Details
Ähnliche Filme