Neben "Viper" erweist sich "Manhunt" als bester B-Actionfilm mit Lorenzo Lamas, ungefähr auf dem Niveau von " Head Hunter". Hauptdarsteller Lamas machte sich eigentlich durch die Snake Eater Trilogie einen Namen in der Actionbranche. Doch nur Wenige seiner Filme kann man als richtig gut bezeichnen, doch "Manhunt" gehört auf jeden Fall dazu. Das Drehbuch hierzu lieferte Moshe Diamant, welcher zum Beispiel bei "Hard Target" als Produzent fungierte und auch zu dem seltsamen Film "FearDotCom" verfasste er das Drehbuch. Regisseur John Weidner überraschte vor allem mit seinem Regiedebut "Defender" und brachte dadurch auch genug Erfahrung im Bereich Action mit. Aber bis heute brachte er es nur auf drei Filme.
Da "Manhunt" leider an das Label Ascot ging, kam er nicht ungeschnitten auf den deutschen Videomarkt. Unsere deutsche FSK 18 Fassung ist aber nur leicht geschnitten und immer noch eine uneingeschränkte Empfehlung wert. Seit Veröffentlichung ist der Film indiziert.
Der Polizist John Kang (Lorenzo Lamas) arbeitet im Bereich Jugendkriminalität, doch dank seiner kambodschanischen Sprachkenntnisse wird er vorübergehend an eine andere Abteilung ausgeliehen, in welcher auch sein bester Kumpel Paddy (Eric Pierpoint) ist. Es wurde ein Informant in die kambodschanische Mafia eingeschleußt, welcher jedoch bald enttrant und hingerichtet wird. Der Einsatz endet in einem Blutbad und Kang will mit der Sache nichts mehr zu tun haben. Doch Prinz Samarki (James Lew) und Gangsterboss Mao Mak (James Shigeta) wollen sich mit den Russen verbünden, doch vorher müssen Kang, Paddy und die Ganze Einheit ausgelöscht werden. Kang wird mit seiner Familie unter Polizeischutz gestellt, doch trotzdem werden seine Liebsten entführt. Nun nimmt er die Sache selbst in die Hand.
Knallharte Action, versehen mit dieser mystischen Note. Auch "Red Sun Rising" setzte zum Beispiel auf Mystik, doch dort übertrieb man es eindeutig. Hier setzt man dieses Element wesentlich weniger und besser ein, lächerlich wirkt nur der Trick mit der Apfelsine. Sehr geheimnisvoll wirkt auch Kang´s Vergangenheit. Woher hat er dieses horente Wissen, oder das kämpferische Können ? Diese Fragen werden erst gegen Ende aufgelöst und die Auflösung des Rätsels ist gar nicht mal dumm. Zumindest ist es ein guter Nebenstrang, denn der Hauptplot fällt mal wieder sehr einfach aus. Die kambodschanische Mafia macht sich in der Stadt breit, um die Polizei aus dem Weg zu räumen, fusioniert man mit den Russen. Das war´s schon. Kang rutscht eher ausversehen in die Sache hinein, muss seine Familie beschützen und ist gleichzeitig seiner vernebelten Vergangenheit auf der Spur.
Eine Sache in Bezug auf "Lächerlichkeiten" möchte ich noch ansprechen, nämlich in Punkto des Informanten. Man achte mal auf die riesige Kamera, welche der arme Kerl an die Krawatte gesteckt bekommen hat, keiner Wunder, dass der schnell auffliegt. Ein sehr peinlicher Goof, der in einem Film eigentlich nichts zu suchen.
Doch sonst gibt es keinen Grund zu klagen. In nicht mal 90 Minuten spult Weidner seinen Plot herunter und macht stets das Beste aus dem knappen Budget. Längen treten hier zu keiner Zeit auf, die Spannung ist auf solidem Niveau vertreten. Die Actionszenen sind zwar meist von kurzer Dauer, doch zahlreich vorhanden und gut im Film verteilt. Allgemein Weidner´s Inzenierung wirkt sehr professionel.
Die Kulissen sind nichts Besonderes. Man beschränkt sich hier auf die Großstadt und einige sehr exotische Villen. Die Ermittlungen führen unseren Helden in Kampfsporthallen, Kneipen, schäbige Hotels und für das actionreiche Finale darf mal wieder der Hafen herhalten. Aber Weidner weiss seine Hintergründe perfekt in Szene zu setzen, ein gewisses Flair ist schon vorhanden, gut unterstützt vom Score.
So einen Film schaut man sich natürlich wegen der Action an und hier kommt der Fan nicht zu kurz. Die Mischung aus Fights und Shootouts ist sehr gesund, vor allem meist spektakulär. Aber die Nahkämpfe dominieren und überzeugen mit tollen Choreographien. Lamas darf seine Gegner hier mit tollen Moves verprügeln, natürlich darf da eine Kneipenschlägerei nicht fehlen. Der Fan wird auf jeden Fall gut bedient, auch James Lew langt wirklich brutal zu, seine grausamen Mordmethoden sind zudem sehr abwechslungsreich. Die Shootouts machen immer einen guten Eindruck, ganz besonders ist Bewegung drin. Weidner versah die Schusswechsel mit vielen Zeitlupen, in denen die Gegner oft sehr blutige Einschüsse kassieren. Mit Explosionen wird leider gegeizt, nur in der Opening Actionsequenz kracht es mal ordentlich. Sonst geht meist nur Mobiliar oder sonstige Inneneinrichtung zu Bruch.
Lorenzo Lamas hinterlässt auch hier einen sympatischen Eindruck, obwohl er kein Kind der Schauspielerei ist. Doch sein kämpferisches Können kann er hier ein weiteres Mal richtig unter Beweis stellen. James Lew gibt einen absolut ebenbürtigen Gegner ab, auch John Shigeta macht seine Sache sehr gut. Mako ist noch in einer Nebenrolle zu sehen.
Rasanter und kurzweiliger B-Actioner mit brutaler Action und nettem Großstadtflair. Einer von Lamas besten Filmen, einen Blick auf jeden Fall wert.