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Harter, gelungener Cop-Actionfilm um einen Polizisten aus Hongkong, der anderorts von seiner Vergangenheit eingeholt wird.
Tony Lam (Ray Lui) kommt aus Hongkong nach New York, wo seine Frau und sein Sohn bereits seit drei Jahren leben. Tony ließ seine Familie damals so lange allein, da ihm die Verbrechensbekämpfung wichtiger war als der häusliche Frieden. Der Protagonist ist ein knallharter Knochen, wie man bereits zu Beginn an seinen Kommentaren, seiner Vergangenheit und seinem Auftreten merkt.
Bei seiner Schwester und deren Mann angekommen, wo seine Familie wohnt, kann er seiner Frau wieder in die Arme fallen. Da er seine Cop-Rolle noch nicht ganz aufgegeben hat, seine Familie aber lieber direkt nach Kanada umsiedeln möchte, kommt es erst mal zum Krach. Tony gibt seiner Frau zuliebe allerdings nach. Ähnlich wie in vielen anderen Fernost-Actionfilmen wird auch bei „Guns of Dragon“ auf die persönliche Situation des Helden wesentlich eingegangen.

Doch seine Vergangenheit holt Tony wieder ein, als ihn ein paar Triaden-Mitglieder wieder erkennen, die nun ihr Handwerk in New York betreiben. Nach einem Anschlag auf ihn wird auch das FBI auf den ehemaligen Spitzenpolizisten aufmerksam und möchte ihn zur Mitarbeit bewegen. Doch der ist mehr um die Sicherheit seiner Familie besorgt, denn die Killer der Triaden sind schon auf ihn angesetzt...
Die Handlung von „Guns of Dragon“ ist recht geradlinig und lässt keinen Raum für Langeweile oder Längen. Die Spannung erreicht kein solides Maß und die Wendungen sind ganz gut erdacht, auch wenn die Story nicht allzu viele davon bietet. Das Tempo steigert sich mit Verlauf des Films und trägt so zu Spannung und Atmosphäre bei.
Ähnlich wie bei anderen Fernost-Actionfilmen z.B. den Werken John Woos wird zwischen den harten Actionszenen auch Platz für leisere Töne geboten, was hier die familiäre Situation Tonys ist. Diese ist auch ganz dramatisch und sympathisch inszeniert worden, ohne überhand zu nehmen oder den Film auszubremsen. Großen Tiefgang darf man von diesem Storyelement aber nicht erwarten.

Die Actionszenen könnten durchaus zahlreicher sein, sind aber alles in allem gut inszeniert. Highlights sind vor allem das Massaker im Polizeirevier und der Showdown, wobei die Action in erster Linie sehr derbe Schießereien bietet, die mit guter Inszenierung wie blutigen Einschüssen überzeugen. Hinzu kommen ein paar recht gelungene, aber eher kurze Martial Arts Einlagen. Nur eine größere Anzahl an Actionszenen wäre wünschenswert gewesen.
Die Schauspieler spielen auf gehobenem Fernost-Niveau. Sicherlich kann keiner besonders dramatische Leistungen vorweisen, doch alles in allem agieren die Darsteller solide und können ihre Rollen umsetzen. Vor allem Hauptdarsteller Ray Lui kauft man den hartgesottenen Cop recht gut ab.

Unterhaltsamer Cop-Actionfilm mit ordentlicher Handlung und guten Actionszenen, der aber mehr davon vertragen könnte.

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