Achtung leichte Spoiler !
Das war er nun, der Film der Berlinale, der Film der auszog kriminelle Machenschaften von Banken an den Pranger zu stellen.
Und was ist herausgekommen? Ein Film wie er unlogischer, unrealistischer und hanebüchener nicht sein könnte.
Mal ganz abgesehen davon, dass der Film überhaupt nicht auf die Machenschaften der Bank eingeht (die Bank verkauft Waffen und fordert nach einem Staatstreich Gefallen ein...wow) , ist der Film einfach nur CSI-reisserisch inszeniert und mit lauter Klischees versehen.
Zu sehen bekommt man u.a.
- natürlich die allseits beliebten länderübergreifenen Zuständigkeitsprobleme
- die Tatsache, dass immer ganau die Leute (vom Streifenpolizisten über Kommissariatsleiter bis zum auswertigen Amt) gekauft sind, die man gerade braucht um Ermittlungen zu blockieren. ---- und das Weltweit ------
- professionelle Attentäter, die ihr Gewehr 20cm aus dem Fenster ins Freie positionieren ( fällt garnicht auf, wenn jemand einen Gewehrlauf aus dem Fenster hält)
- es wird aus 2 verschiedenen Gewehren geschossen und alle sollen glauben es wäre nur 1 Schütze. DIE BALLISTIK WIRD ANHAND DER PROJEKTILE WAS ANDERES ERGEBEN
- es wird eine 2. Patronenhülse am "Sündebockschen Gewehr" platziert, da es so aussehen soll, als wenn beide Schüsse aus einem Gewehr kamen. DIE BALLISTIK WIRD AUF DEN HÜLSEN JEDOCH VERSCHIEDENARTIGE MAGAZINSPUREN FINDEN
- mal ganz abgesehen davon, dass eine Gewehrkugel durch den Kopf vom Opfer und danach durch ca. 20cm Massivholz (Tragender Pfahl) geschlagen ist. ......ne is klar.
- in einer Szene wird ca 10 min lang eine ganze Gallerie in einer Schießerei zerlegt....MITTEN IN DER NEW YORKER INNENSTADT. Es ist nicht nur lächerlich das dort ca. 1.000 Schuss Munition mit 2x Nachladen verballert werden, nein es trifft zudem ,trotz fliehenden Menschenmassen in der Panik, die ganze Zeit nicht ein einziger Streifenwagen ein. Nachdem der Held das Gebäude verlassen hat, sieht man einen Streifenwagen-Konvoi von ca. 15-20 Streifenwagen, die alle brav in Reihe mit Sirene unterwegs sind.....sag mal TOM gehts noch? Haben sich die Bullen alle auf dem Weg bei Dunkin Donat getroffen?
- in einer anderen Szene als Naomi Watts angefahren wird, hat der vor Ort befindliche Ortskundige Polizist natürlich nix besseres zu tun, als dem ortsunkundigen Clive Owen seine Dienstpistole zu geben und hinter dem Attentäter her zuschicken. - kein Polizist würde eine Zivilisten (da Ausländische Behörde) seine Dienstpistole übergeben - KEINER -
- es werden auch mal ebend neue Techniken vorgeführt wie das Nehmen eines Schuhabdrucks vom Erdboden in einer Pfütze und das ganze noch auf dem Dach eine Hochhauses.
zu diesen mehr als peinlichen Actionszenen gesellen sich unterirdische Dialoge im Sinne von Matrix Reloaded.
Da kommen dann Dialoge heraus wie sinngemäß :" Manchmal begegnet man seinem Schicksal auf einer Straße, auf der man ihm eigentlich aus dem Weg gehen wollte"
.....yeah ihr seid ja alle so intellektuell in den Film, dass ich mich für unwürdig halte......
Naomi Watts ist mal wieder nett anzusehen, hat jedoch gar keine Rolle und man hätte die Kohle für sie somit sparen können.
Und am Ende hat TOM doch echt die Frechheit das Ende von Lord of War mit Nicholas Cage zu kopieren und zu sagen, das Niemand etwas gegen die Bank unternimmt, weil jede Regierung so eine Bank braucht.....echt toll und sehr einfallsreich TOM.
ich fasse mal zusammen:
The International hat:
- eine wirkliche Handlung
- nur Fragen und keine Antworten
- komplett ersetzbar, lieblos spielende Darsteller
- die unrealistischten, unlogischten Actionszenen seit CSI
- idiotische Dialoge a la Matrix Reloaded
Fazit: Der Film ist einfach nur unterirdisch schlecht und wäre ohne den glücklichen Realitätsbezug der akutellen Bankenkrise in den USA total unter gegangen. Und das zu Recht.