Die Masche ist mittlerweile nun nicht mehr neu. Til Schwieger produziert als Regisseur eigene Filme, in denen er die Hauptrolle dazu gleich noch inne hat. In Filmen wie "Wo ist Fred", "Barfuss" oder aber auch "Keinohrhasen" hat dieses Prinzip sehr gut funktioniert und auch "1 1/2 Ritter" behält diese Form bei. Jedoch kommt letztgenannterer in keinsterweise an seine Vorgänger heran.
Mit zunehmender Spieldauer nimmt die Qualität des Films, sowohl in der Story als auch in der Comedy ab. Auch Rick Kavanian hat schon bessere Auftritte im Kino gehabt. Seine Rolle als stupider Türke mit Migrationshintergrund verkommt zunehmends zu einer sinnlosen Parodie. Ebenso ist Til Schweiger nicht von besonderer Darbietung. Er mimt den Ritter Lanze zwar durchaus einfältig und leicht dümmlich, aber so wirklich es Feuer kann er auch nicht versprühen. Ein Lichtblick ist die Darbietung von Thomas Gottschalk. Nun, die jahrelange Erfahrung auf der "Wetten Dass...."-Bühne haben sich hier wohl deutlich bemerkbar gemacht.
Insgesamt ist dem Film aber durchaus eine gute Auswahl an deutschen und österreichischen Schauspielern gelungen. Doch inhaltlich ist der Streifen einfach zu armselig und verkommt auch im humorvollen Bereich. Sind die anfänglichen Gags auf das Alltagsgeschehen in unserer heutigen Zeit noch durchaus witzig inszeniert, gehen einem die teilweise doch sehr klischeehaften Blödeleien allmälig auf den Nerv.
Zur Story muss man nicht viel sagen, denn die erklärt der Fimtitel schon von slebst. Leider kann man schon nach ca. 5min wissen, wie der Film aufhört, wer der Bösewicht ist und wie Lanze sein Schwert schlagen wird.
Fazit: Die Suche nach der hinreißenden Herzenlinde entpuppt sich mit zunehmender Spieldauer als ein müder Abklatsch sämtlicher Schweigerfilme und bietet bis auf einige nette Parodieeinlagen von Rick Kavanian und dem einen oder anderen ironischen Seitenhieb in Richtung Politik und Genderdiskussion sehr wenig. Daher gibts nur 4/10.