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Eine Hommage an das verrückte Actionkino der 60er-, 70er- & 80er-Jahre, die trotz Mini-Budget ziemlich rockt. Die Story ist nicht mehr als ein roter Faden, auf den die Perlen in Form von Set-Pieces aufgefädelt sind. Macht aber nix. Regisseur Thomas Wind, der Mann hinter den kultigen Jungmutationen Schmantz, Mutantenterror & Berlin Snuff, inszenierte den Spaß so locker & (trotz einiger Atempausen) so temporeich, originell & sympathisch, dass ich ihm die vielen Mängel gerne verzeihe. Zu einer richtigen Sause hat es trotz des durchaus vorhandenen Potenzials nicht gereicht, aber ein großer Spaß ist es allemal.

Ausgangspunkt der Geschichte ist eine Gitarre. Nein, nicht eine Gitarre. Die Gitarre! Die Gitarre des Kings. Die ist im Besitz eines Elvis-Imitators, aber nicht mehr lange. Ein Killer legt den Reserve-King um, um das Musikinstrument zu Geld zu machen, schließlich lässt ein "Fan" dafür einiges springen. Allerdings ist er nicht der einzige Schurke, der ein Auge auf die Gitarre geworfen hat. Der Plot reicht bis in den 2. Weltkrieg & zu den geheimen Plänen einer Superwaffe zurück, Nazis, Gangsterbosse, Zuhälter, Killer-Priester, Ninjas & ein rachsüchtiger Japaner mischen mit & ein mysteriöses Killerweib mit Zopf & im schwarzen Latex-Bodysuit spielt ebenfalls eine undurchsichtige Rolle.

Die Story ist international (Berlin, Hongkong, Italien) angelegt & wird streckenweise auch mehrsprachig präsentiert. Zwischendurch werden immer wieder Comics (als Ergänzung zum Erzählten) eingebaut, was gut passt, ist das, was da abgeht, doch oft selbst ziemlich comichaft. Die eingestreuten Motive reichen von Eastern bis zu Western & insgesamt hat der tarantinoeske Streifen einen schönen B-Movie-Look, da merkt man, dass hinter der Kamera Profis am Werk waren. Besser als der Film, so schräg, cool, lässig & kurzweilig er auch ist, ist das musikalische Begleitprogramm, da kommen vor allem Fans von Retro-Sound voll auf ihre Kosten. Rock 'n' Roll, Baby!

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