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"Wieviel ist dir dein Leben wert?" - so hätte der Titel des neuen Filmes von Will Smith auch lauten können. Smith hatte sich in den letzten zwei Jahren eher im Bereich der Action betätigt, doch nun kehrt er wieder zum Drama zurück. Wie schon 2006 in "Das Streben nach Glück" bietet sein neuester Film wirklich etwas fürs Herz.

Von der Story möchte ich hier nichts vornwegnehmen, denn diese wird sich erst im Laufe des Films entwickeln. Man bekommt zwar durch eine Flashbacks hinweise darauf, was Ben Thomas (Will SMith) zu seinen Handlungen bewegt, doch beigt man schnell dazu zu spekulieren und ertappt sich am Ende doch dabei, dass mehr hinter allem steckt, wie zuerst vermutet.

Ein inhaltlicher Fehler auf den ich an dieser Stelle hinweise möchte ist folgender: Gleich zu Beginn des Filmes folgt der Monolog "In sieben Tagen schuf Gott die Erde und in 7 Sekunden verlor ich mein Leben". Hierbei sei darauf verwiesen, dass Gott den Himmel, die Erde sowie alle Pflanzen, Tiere und den Menschen innerhalb von sechs Tagen schuf, denn am siebten Tag ruhte Gott! Dies sollte in unserem christlich geprägten Abendland noch zum Allgemeinwissen gehören! Daher sei es an dieser Stelle erwähnt.

Sehr lobenswert empfand ich die Entwicklung der Story und die langsame und sanfte Entfaltung. Zuerst wird man durch die vielen Charaktere und Veränderung der Umgebungen etwas durcheinander gewürfelt. Doch wie schon angedeutet tritt mit zunehmender Filmdauer Logik in dieses vermeindliche "Chaos" und die noch dunklen Passagen beginnen sich zu erhellen.

Ein für mich wichtiger Gedanke war der, wie Verhalte ich mich im Alltag. Würde man mir auch ein Organ schenken, nur weil ich mich durch einen freundlichen, liebenswürdigen, kontakfreudigen, sanfmütigen und liebenden Umgang mit meinen Mitmenschen auszeichne? Dies ist glaube ich die Kernaussage des Films. In der heutigen Ellbogengesellschaft, in der jeder nur an sich denkt, möchte uns dieser Film doch wieder auf die wesentlichen Dinge des Menschendaseins hinweisen. Wie lieblos gehen wir miteinander um. Wieviel Trauer und Kummer können vermieden werden, wenn man sich für die Menschen in seiner Umgebung, für Ältere und Kranke mehr Zeit nimmt. Mir persönlich hat diese Moralapostelkomponente sehr gut gefallen.

"Sieben Leben" kann aber neben einer wirklich tiefgründigen und brillanten Story auch auf ausgewählte Hollywoodgrößen verweisen. Rosaria Dawson, die sich 2008 schon mit Superhollywoodnewcomer Shia LaBeouf  präsentierte, steht an der Seite von Blockbusterheld Will Smith ihre wahre und gefühlvolle Frau. Ebenso ist der Auftritt von Woody Harrelson sehr tiefgründig. Selten hat man Harrelson so sanft, ruhig und ausgeglichen erlebt. Man denke nur an seine Darstellung in Natural Born Killers. Diese drei Hollywoodgrößen sind sozusagen das Sahnestück des Ganzen.

Fazit: Sieben Leben bietet die typischen Dramafragmente und bewegt das Herz des Zuschauers mit seinen tiefgehenden und rührseligen Dialogen. Besonders die gefühlvolle Beziehung zwischen Emily Posa und Ben Thomas zeigt auf, auf was es im Leben ankommt, nämlich einen Menschen zu finden, zu dem man Vertrauen hat und sich geborgen fühlt. Aufgrund seiner wirklich beeindruckenden Story und der sehr gelungenen Darbietung sämtlicher Darsteller gibts 9/10.

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