"Whiteout" basiert auf der achtteiligen Comicserie von Steve Lieber und Greg Rucka. Mit Dominic Sena (Nur noch 60 Sekunden, Passwort: Swordfish) als Regisseur, konnte man gleichzeitig einen großen Fan der Comicreihe gewinnen. Actionproduzent Joel Silver stand dahinter, das Budget betrug circa 35 Millionen Dollar, doch "Whiteout" floppte im Kino, spielte gerade mal die Hälfte wieder ein.
Polizistin Carrie Stetko (Kate Beckinsale) ist auf der US- Forschungsstation "Amundsen-Scott" für die Sicherheit verantwortlich. Diese liegt mitten in der Antarktis, doch ihre Heimkehr steht kurz bevor denn die Station wird komplett geräumt während der sechsmonatigen Dunkelperiode. Gerade jetzt wird eine Leiche gefunden, Carrie bekommt Verstärkung vom Ermittler Robert Pryce (Gabriel Macht). Die Beiden stoßen auf eine russische Frachtmaschine, die im Jahr 1957 am Südpol abstürzte, samt einer brisanten Fracht. Irgendjemand scheint genau deswegen über Leichen zu gehen. Carrie und Robert müssen den Täter vor Anbruch der Dunkelperiode finden, doch der mordet weiter und scheint auch einen Komplizen zu haben.
Zu Beginn sehen wir, wie der Absturz der russischen Maschine zu Stande kommt. Pilot und Co-Pilot wollen sich die dubiose Fracht unter den Nagel reißen, doch es kommt zu einem Schusswechsel mit den restlichen Insassen. Die Actionszene im Auftakt ist ordentlich gemacht, doch beim Absturz der Frachtmaschine half sichtlich der Computer nach, was auch bei der Kulisse der Fall ist. Dennoch bleibt sie wohl der beste Grund sich Senas fünfte Regiearbeit zu Gemüte zu führen. Hier herrschen horente Minustemperaturen, die Schneestürme sind so stark, dass man sich anleinen muss und so gut wie nichts sieht. Weit und breit nur Eiswüste mit vereinzelten Bergen von Sena traumhaft eingefangen, man kann die Kälte fast spüren. Auch die Story klingt alles andere als uninteressant und genau deswegen wird der Zuschauer enttäuscht. Nicht nur wirkt der Plot konstruiert, was macht Robert Pryce kurz vor der Dunkelperiode am Südpol, auch ist "Whiteout" zu langatmig umgesetzt. Man fliegt vom Fundort der Leiche bis hin zur russischen Forschungssation "Wostok", wo Carrie zum ersten Mal auf den Killer trifft und sich sogleich eine Auseinandersetzung mit ihm liefern darf. Und man muss Sena zu Gute halten die wenigen Actionszenen spannend in Szene gesetzt zu haben.
Aber dazwischen herrscht meist gähnende Leere, so hat Carrie mit einem Trauma zu kämpfen, sie musste ihren eigenen Partner erschießen. Mit Robert kommt ein potentieller Liebhaber auf die Station, doch wir bleiben von jeglichem Techtelmechtel verschont, viele unnötige Dialoge ziehen den Film schon genug in die Länge. So fliegt man von Ort zu Ort, findet auch die russische Frachtmaschine, deren dubiose Fracht jedoch kaum überrascht. Auch die Identität des Killers, der seine Opfer mit dem Eispickel tötet, haut nicht vom Hocker. Darüber hinaus wird dies viel zu früh verraten. Jedoch schlägt "Whiteout" gegen Ende doch noch einen kleinen Haken und der finale Kampf im Schneesturm kann den Zuschauer richtig fesseln. Für Viele mag hier es hier auch ein Erlebnis sein Kate Beckinsale (Underworld, Motel) nackt unter der Dusche zu sehen und insgesamt gesehen liefert sie hier noch die beste Leistung ab. Ihr Charakter Carrie Stetko scheint Schmerzen überhaupt nicht zu spüren, denn trotz zwei abgefaulter Finger die später ambutiert werden müssen, ist sie voll einsatzfähig. Gabriel Macht (Bad Company, The Spirit) und auch Tom Skerritt (Tränen der Sonne, Contact) bleiben weit hinter ihren Möglichkeiten.
Man sollte hier nicht mit zu hohen Erwartungen ran gehen, auch wenn Joel Silver als Produzent fungiert und Sena seinen Job versteht. Aber im Endeffekt ist "Whiteout" zu geschwätzig, der Plot will nicht so recht überzeugen und es mangelt an Action. Die Darsteller sind nicht unbedingt mit Elan bei der Sache, doch die Kulisse ist grandios.