Der Film lebt letztendlich von der intensiven Darstellung der Schauspieler. Das,was die Geschchte hergibt,wird aber so geschickt dosiert und reduziert an den Zuschauer weitergegeben,dass der Film nie langweilig wird.
Zugegeben, die Einführung,mit all den Trivialitäten,welche aber eine stimmige , zeitbedingte, triste Atmosphäre erzeugen,lässt sich schon ein bißchen Zeit.Aber ab dann, kann gekonnt Spannung aufgebaut werden und der Bogen gipfelt in einem genialen Abschlussstreitgespräch, in welchem der Zuschauer sehnsüchtig eine Lösung sucht.
Trotz des reduzierten Einsatzes von Informationen, ist man nie dem Drang aufgessen, sich von dem Ablauf zu distanzieren. Dies liegt zum einen an der Darstellung und zum anderen an dem vermeindlchen Glauben, jetzt ein Stück näher gerückt zu sein.
Genial auch die Ansiedelung der beiden Hauptcharaktere,denn der "böse" Pfarrer" kommt hier ausgesprochen sympathisch rüber und es fällt einem noch schwerer ihn in eine Schublade zu stecken,was natürlich für Aufmerksamkeit sorgt.
Der Schwester hingegen,wünscht man förmlich den Irrtum.Da sie an allen Ecken und Kanten anschlägt.
Achtung leichte Spoiler zum Ende:
Was aber dennoch etwas enttäuscht, ist einfach das ernüchternde Ende.Fairerweise muss man sagen,dass sich der Film hier in seiner Konsequenz treu bleibt und den Zuschauer,wie auch schon den ganzen Film über,auf dem gleichen Informationsniveau entlässt,auf welchen die Protagonisten sind. Dadurch soll natürlich nochmal der Zweifel herausgestellt werden, um den es eigentlich geht. Doch dafür wurde zuviel Spannung und Hauptaugenmerk auf die Frage: Schuldig-Nichtschuldig? gelegt,denn gegen Ende überwog bei mir das Gefühl mehr,dass ich lieber eine Auflösung und den Umgang damit ,gehabt hätte, als das Zurücklassen einen "zweifelten" Schwester.
Es lässt auch nichts auf ein für und wider schließen.Selbst als der Junge(mit dem Nasenbluten) leicht freudig grinst,als der Pfarrer sagt,dass er geht. Kann als Erleichterung gedeutet werden oder einfach nur,dass hier jemand aus seinem Leben verschwindet,den er einfach nicht leiden konnte,vielleicht weil er ein Freund von Daniel war und er ja Daniel geärgert hat....
Spioler Ende
Fazit:
Glaubenfrage ist durchaus sehenswert. Die Darsteller sind klasse,die Dialoge intelligent und spannend.Die Geschichte wird nie langweilig,dennoch könnte der eine oder andere Zuschauer gegen Ende nicht richtig zufrieden gestellt werden!?
Sehr gute 7 von 10 Punkten