Review

Kurze Einführung.
Niemand kann behaupten, dass Jim Carrey ein Charakterdarsteller sei. Das ist nicht schlimm, denn dafür ist Carrey einer der letzten (wenn nicht sogar der letzte) Clown auf dieser Welt, der ohne jegliche Kritik an irgendwem die Menschen zum lachen bringt, und sei es durch eine verschrobene Visage. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass Filmemacher dieser Welt Carrey immer in Filme stecken, die einfach nur zum lachen sind. Dort stellt er im Prinzip immer den selben Menschen in einer anderen Situation da. Mal ist er ein rabiater Tierdetektiv (Ace Ventura), ein Blödian erster Güte (Dumm und Dümmer), ein merkwürdiger Superheld (Die Maske), ein Lügner auf dem Weg zur Besserung (Der Dummschwätzer) oder ein normaler Mann mit den Kräften Gottes (Bruce Allmächtig). Nun ist es mal wieder Zeit für so eine Komödie, und diesmal darf Jim Carrey mal nicht "Nein" sagen.

Carl ist nach einer Scheidung ein Mann, der sich liebend gerne in seinem Panzer versteckt. Freunden sagt er regelmäßig ab, Abende verbringt er meistens mit ausgeliehenen Filmen und zu guter letzt vergisst er auch noch die Verlobungsfeier seines besten Freundes. Eine Änderung muss her, und die erfährt Carl durch einen ehemaligen Kollegen, der ihm ein Seminar emfiehlt. Dort wird Carl eingebläut, er dürfe nie wieder "Nein" zum Leben sagen, sondern jeder Situation mit einem "Ja!" gegenübertreten. Zuerst gibt Carl sich skeptisch, doch nachdem er durch eine "Ja"-bedingte Situation die junge Sängerin Allison kennenlernt, probiert er weiter sein Glück.

Der Film baut eigentlich nur auf möglichst viel Situationskomik auf. Jede Szene ist eigentlich die Frage, was ein Kerl tut, wenn er auf alles mit "Ja" antworten muss. Daraus entstehen allerdings wirklich komische Sachen. Zuerst schenkt Carl einem Penner sein ganzes Geld, später bejaht er die Frage im Internet, ob er einen größeren Penis haben möchte, und zu allem Überfluss lernt er noch koreanisch. Das ganze ist herrlich absurd und wird recht häufig auf die Spitze getrieben - fragwürdiger (aber dennoch verdammt ulkiger) Höhepunkt ist die Sache mit Carls älterer Nachbarin, die ihm sexuelle Dienste anbietet. Ich möchte nicht wissen, was da die Kinder unter Zwölf im Kino dachten.

Da es eben nur eine Klamauk-Komödie mit Jim Carrey ist, darf man keine storytechnische Höchstleistung erwarten. Wie selbstverständlich verliebt sich unsere Hauptfigur Carl so ungefähr in der Mitte des Films in Allison, was gegen Ende wieder in eine dramatische Geschichte fließt, bei der Allison (wie wohl jede Frau in jeder Komödie) ihrem Partner sagt, dass sie ihn nie wieder sehen möchte. Wie es dazu kam ist aber interessant, da Carl am Flughafen vom FBI aufgegriffen worde, da die vermuten, Carl wäre ein Terrorist. Immerhin hat er im Internet mit iranischen Frauen zutun gehabt (eine Partnerbörse, wo er natürlich JA angeklickt hat), verdächtige Flugstunden genommen und nicht zuletzt einer Düngermittelfirma einen Kredit ausgezahlt (Da man aus Dünger Sprengstoff zaubern kann). Ein schöner Seitenhieb gegen die übertriebende Terrorangst Amerikas.

Eine Komödie hat aber auch immer so ihre Schattenseiten. Zwar treffen eine Vielzahl der Gags ihr Ziel, trotzdem wirken manche stark hingeklatscht und ausbaufähig. Auch die wuchernde Zahl an Nebendarstellern macht den Film fast zu einer Massenszene. Doof nur, dass Carrey sie mit seiner Spielfreude nahezu alle blass aussehen lässt, höchstens vielleicht Zooey Deschanel als Allison nicht, da die mit ihrer verrückten Schauspielerei die perfekte Partnerin für Carrey ist. Und das Ende des Films kommt mal wieder nicht ohne einen Kuss vor schöner Kulisse aus. Aber das mindert das Filmvergnügen nur bedingt.

Fazit

Extrem lustige Komödie mit Knautgesicht Jim Carrey, der mit seinen Visagen die meisten Augen nicht trocken lassen wird. Die Story ist zwar nur ein bedingter roter Faden für die unzähligen Gags, aber manchmal braucht man so was wohl einfach.

7/10

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